Antimonit
In der Antike hieß Antimonit »Stibium«, abgeleitet vom ägyptischen »stem«, einer aus Antimonit hergestellten Wimperntusche. Dieser name blieb unangefochten, bis im 11. Jahrhundert der Begriff Antimonium (griech. Blüte oder Ausblühung) auftauchte. Im 15. Jahrhundert schließlich kam noch der deutsche Begriff Spießglas hinzu, und von da an dauerte der Streit um die richtige Bezeichnung 400 Jahre, bis sich in unserer Zeit der Begriff Antimonit durchsetzen konnte.
Fundgebiete
Antimonit entsteht primär aus niedrig temperierten hydrothermalen Lösungen in Quarz- oder Erzgängen und bildet in Hohlräumen schöne, von einem Punkt ausstrahlende grausilberne Kristalle. Daher kommt auch der deutsche Name »Grauspießglanz«.
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- rhombisch
- Mineralklasse
- Sulfide
- Farbe
- Grau
Entstehung
Erscheinung
Antimonit bildet rhombische langprismatische Kristalle mit einer riefigen Längsstreifung auf den Prismenflächen. Kleine Kristalle sind nadelig-spitz, manchmal biegsam und bilden oft radialstrahlige Aggregate. Große Kristalle sind oft mechanisch verknickt. Am häufigsten bildet Antimonit jedoch derbe bis dichte oder verfilzte Massen. Seine Farbe ist grau bis schwarz, durch Oxidation entstehen mitunter Anlauffarben. »Frisch« gefördert zeigt er starken Metallglanz, im Laufe der Zeit wird er matt.
Chemismus
Antimonit zählt zur Mineralklasse der Sulfide. Die Antimonsulfid-Verbindung ist hier mit Sb2S3 allerdings nur als Summenformel angegeben. Tatsächlich bilden Antimon und Schwefel lange Doppelketten, was auch das längsgestreifte Aussehen der Antimonit-Kristalle begründet. Antimonit beherbergt viele Fremdstoffe: in geringen Mengen findet sich Eisen, Kupfer, Blei und Zink, in Spuren Kobalt, Silber und Gold.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 2
- Dichte
- 4.63 – 4.66
- Spaltbarkeit
- in einer Richtung ausgezeichnet, in die anderen Richtungen unvollkommen – auch die Spaltflächen zeigen sich oft gestreift
- Strichfarbe
- grau
- Transparenz
- opak
Verwechslungen und Unterscheidung
Bismuthinit (Wismutsulfid) gleicht Antimonit fast aufs Haar, auch andere graue Sulfide sind Antimonit sehr ähnlich. Ihre Unterscheidung ist nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchung möglich.
Fälschungen
Für Antimonit sind uns derzeit keine Fälschungen bekannt.
Mythologie
In der Antike wurde Antimonit als Heilmittel für Geschlechtsorgane, Hals und Augen verwendet, wozu er auch pulverisiert als »Lidschatten« aufgetragen wurde. Die radialstrahlige Erscheinung galt als Sonnensymbol.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Antimonit kann helfen, die eigenen Gefühle zu kontrollieren, sowie Gewohnheiten, Ersatzbefriedigungen (z.B. Essen aus Frust) und übermäßiges sexuelles Verlangen aufzuheben.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Antimonit nachgesagt, dass er die Verdauung regulieren und Magenbeschwerden – insbesondere Sodbrennen –, Übelkeit und Erbrechen lindern soll. Er soll bei Hautkrankheiten, bei trockener, rissiger Haut, Ausschlägen aller Art, Ekzemen und dauerndem Juckreiz helfen.
Anwendung
Antimonit ist ein sehr empfindliches Mineral, daher kommt für die körperliche Anwendung nur das vorsichtige Auflegen einzelner Kristalle in Betracht. Zudem eignet er sich auch für die Meditation.