Beryll
Der Name Beryll hat indische Wurzeln. Er entwickelte sich vom Sanskrit-Wort vaidurya zum griech. »beryllos«. Die ursprüngliche Bedeutung des Sanskrit-Wortes bezieht sich allerdings nicht auf unseren heutigen Beryll, sondern auf das Chrysoberyll-Katzenauge, in Griechenland und im Mittelalter wurde jedoch mit Sicherheit das heutige Mineral so bezeichnet. Vom mittelhochdeutschen berille stammt interessanterweise auch unser Wort Brille, was auf die historische Verwendung dieser Mineralfamilie als Augenheilstein verweist.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- hexagonal
- Mineralklasse
- Ringsilikate
- Farbe
- Gelb, Grün (Beryll), Gold (Goldberyll), Gelb- bis Blaugrün (Heliodor), Rot (Bixbit), Klar (Goshenit)
Entstehung
Beryll ist – mit Ausnahme des Smaragds – stets primärer Bildung. Er entsteht als späte Bildung bei der Restkristallisation sauren Magmas auf Drusen und Klüften in Granitpegmatiten. Viele seltene Elemente sind dabei in größeren Konzentrationen vorhanden, was zu seinen vielfältigen Spurenelementen führt.
Erscheinung
Beryll ist hexagonal und bildet sechseckige Kristalle mit vertikal gestreiften Prismenflächen. Seine Farbe kann in allen Farben außer schwarz und weiß variieren, er zeigt Glasglanz.
Chemismus
Beryll ist ein mineralstoffreiches Beryllium-Aluminium-Silikat. In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Varietäten des Berylls sowie deren farbgebenden Mineralstoffe aufgeführt.
Aquamarin | Meergrün bis Meerblau | Eisen (Fe) |
---|---|---|
Bixbit | Rot | Mangan (Mn), Lithium (Li) |
Davidsonit | Gelblich bis Grünlich-Gelb | Stickstoff (N) |
Goldberyll | Goldgelb | Uran (U) |
Goshenit | Farblos | Keine |
Heliodor | Gelbgrün bis Blaugrün | Eisen (Fe), Uran (U) |
Morganit | Rosa | Mangan (Mn) |
Smaragd | Smaragdgrün | Chrom (Cr) |
Vanadiumberyll | Grasgrün bis Tannengrün | Vanadium (V) |
Worobjewit | Rot | Cäsium (Cs), Lithium (Li) |
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 7.5 – 8
- Dichte
- 2.65 – 2.75
- Spaltbarkeit
- unvollkommen, muscheliger, unebener Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchsichtig bis undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Als Kristall mit Apatit (Härte 5, Dichte 3,2).
In anderen Fällen mit Bergkristall, Jade, Kunzit, Orthoklas, Spinell, Topas, Turmalin, Zirkon.
Unterscheidung durch mineralogisch-gemmologische Untersuchung.
Fälschungen
Beim Beryll selbst sehr selten, bei Aquamarin und Smaragd jedoch häufiger. In Abständen sind Dubletten im Handel, was jedoch mineralogisch-gemmologisch leicht erkannt werden kann.
Mythologie
Beryll galt schon in der Antike als entgiftender, augenstärkender Kristall. Daher wurde er schon früh zu Linsen und Sehhilfen geschliffen. So kommt auch vom Begriff »Beryll« unser deutsches Wort »Brille«.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Beryll kann (am besten Goldberyll) bei Nervosität und emotionalen Ausbrüchen durch Belastung helfen. Bixbit kann außerdem bei Antriebslosigkeit helfen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Beryll nachgesagt, dass er entgiftend, leberanregend und ausgleichend für das vegetative Nervensystem wirken soll. Er soll Kurz- und Weitsichtigkeit (am besten Heliodor), sowie typische Dauerstress-Symptome lindern.