Biotitlinse
Biotit ist schwarzer Glimmer und wurde 1846 nach dem französischen Physiker Biot benannt. Die Glimmerfamilie hat ihren Namen von ihrem Glitzern, das Edelmetalle oder Edelsteine vortäuschen (daher auch das Synonym Katzengold). Der für die Heilkunde interessante Begriff »Gebärender Stein« (portug. Petra parideira) betrifft nur die nordportugiesischen Biotit-Linsen.
Fundgebiete
Biotit-Vorkommen gibt es weltweit. Für die Heilkunde speziell interessante Biotit-Linsen kommen aus Nordportugal.
Mineralogie
- Entstehung
- Tertiär
- Kristallsystem
- monoklin
- Mineralklasse
- Schichtsilikate
- Farbe
- Schwarz, Grau, Braun
Entstehung
Biotit bildet sich primär oder tertiär und tritt gesteinsbildend in Magmatiten, wie Granit, Syenit, Diorit, Trachyt und Porphyrit, und Metamorphiten, wie Gneis und Glimmerschiefer, auf. Große Kristalle bilden sich jedoch meistens nur in Pegmatitgängen saurer Gesteine.
Die für die Heilkunde speziell interessanten Biotit-Linsen sind bei der Gebirgsbildung Nordportugals entstanden. Durch die Metamorphose des ursprünglichen Granits zu Gneis bildeten sich flache Biotit-Scheiben in einem genau von Südost nach Nordwest verlaufenden Gestein. Im Sommer erhitzt die im Südwesten senkrecht dazu stehende Nachmittagssonne das Gestein dann so sehr, dass sich die Scheiben linsenförmig aufblähen. Dadurch sprengen sie das Gestein und springen »von selbst« heraus.
Erscheinung
Biotit ist monoklin und bildet tafelige, säulige oder pseudohexagonale Kristalle (Hexagonalglimmer). Aggregate sind schuppig-dicht und blättern leicht ab. Die metamorphen Biotit-Linsen sind gewölbt mit flach verlaufendem Rand. Ein in der Literatur erwähnter Feldspat-Kern konnte in den portugiesischen Linsen jedoch nur in den seltensten Fällen entdeckt werden. Die Farbe des Biotits ist dunkelbraun bis schwarz, dabei silbern glitzernd und bei beginnender Verwitterung auch gold-braun. Er zeigt Glasglanz, auf Spaltenflächen auch etwas metallischen Perlmuttglanz.
Chemismus
Biotit zählt als Magnesium-Eisen-Glimmer zur Mineralklasse der Schichtsilikate. Vor allem Eisen und Magnesium spielen in seiner Wirkung eine wichtige Rolle.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 2.5 – 3
- Dichte
- 3.02 – 3.12
- Spaltbarkeit
- ausgezeichnet, elastisch biegsame Spaltblättchen
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- undurchsichtig bis durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Verwechslungen sind aufgrund der speziellen Form der Biotit-Linsen nicht bekannt.
Fälschungen
Fälschungen sind nicht bekannt.
Mythologie
Aufgrund ihrer Entstehung und ihrer Verwendung zur Geburtshilfe werden Biotit-Linsen im Fundgebiet auch »Gebärende Steine« genannt. Sie sind in Portugal auch als Schutzsteine in Verwendung.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Biotit-Linsen können vor äußeren Einflüssen schützen. Sie können helfen, sich von Fremdbestimmung und Ansprüchen anderer zu befreien, wenn diese unserer ureigensten Überzeugung widersprechen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Biotit-Linsen nachgesagt, dass sie vor allem zur Geburtshilfe verwendet werden. Sie sollen die Geburt beschleunigen, da sie die Wehentätigkeit auslösen und gleichzeitig den Muttermund weich machen sollen. Sie sollen außerdem entgiftend wirken und gegen Verstopfung, Nierenbeschwerden, Übersäuerung, Ischias, Rheuma und Gicht helfen.
Anwendung
Biotit-Linsen werden am besten am Körper getragen. Zum Auslösen oder Erleichtern der Wehentätigkeit werden sie auf dem Schambein aufgelegt bzw. gehalten.