Chalcedon (rot)
Der Name Chalcedon geht auf die griechische Stadt Kalchedon am Bosporus oder auf Karthago (Karchedon) zurück. In der Antike wurden jedoch mit diesem Begriff andere, stets rote Mineralien bezeichnet. Vermutlich wird erst seit Albertus Magnus (13. Jahrhundert) das heutige Mineral mit diesem Namen belegt. In der modernen Mineralogie ist Chalcedon im weiteren Sinne der umfassende Begriff für mikrokristalline, fasrige Quarze. Im engeren Sinne wird damit nur der reine, farblose, bis hellblaue Chalcedon bezeichnet.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Dunkelrot
Entstehung
Chalcedon entsteht aus kühlen, wässrigen Kieselsäurelösungen bei Temperaturen unter 100º C. Aufgrund der niedrigen Temperatur bildet sich Chalcedon nicht durch Abkühlung, sondern durch allmähliches Austrocknen. Dabei entsteht zunächst ein immer zähflüssiger werdendes Kieselsäure-Gel, anschließend Opal, Cristobalit und schließlich der mikrokristalline, faserige Quarz.
Roter Chalcedon ist meist sekundärer Bildung und entsteht aus dickflüssiger eisenhaltiger Kieselsäure-Lösung, in der sich das enthaltene Eisen nicht vermischt, sondern als flockiges Eisenoxid erhalten hat.
Erscheinung
Chalcedon ist trigonal, bildet aufgrund der raschen Abkühlung bei niedriger Temperatur und geringem Druck jedoch keine sichtbaren Kristalle aus. Er besteht aus winzigen Fasern, an denen der Tyndall-Effekt entsteht, der dem reinen Chalcedon die hellblaue Farbe verleiht. Die verschiedenen Farbvarietäten bilden sich durch Einlagerung unterschiedlicher Mineralstoffe, die von der warmen Lösung aus dem Umgebungsgestein herausgelöst werden.
Chalcedon findet sich als Gang-, Spalten- und Hohlraumfüllung im Gestein. Kristallisierte er dabei aus einer fließenden Lösung heraus, zeigen sich typische Bänderungen, bei Bildung aus ruhender Kieselsäure wird er gleichmäßig transparent. Wurde der Hohlraum dabei nicht vollständig gefüllt, bilden sich körnig-poröse oder glaskopfige, stalagtitische Aggregate, mitunter mit radialstrahliger Struktur. Als Abscheidung an heißen, kieselsäurehaltigen Quellen bildet das Mineral sog. »Chalcedon-Rosetten«, körnige Aggregate, die an Blüten, Pflanzen und Organe erinnern können. Chalcedon zeigt Wachsglanz.
Chemismus
Als mikrokristalliner, wasserhaltiger Quarz zählt Chalcedon zur Mineralklasse der Oxide. Blauer Chalcedon ist weitgehend rein, die anderen Varietäten beinhalten verschiedene Fremdstoffe und Spurenelemente. Roter Chalcedon enthält wenig vermischtes, ausgeflocktes Eisenoxid.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6.5 – 7
- Dichte
- 2.58 – 2.64
- Spaltbarkeit
- keine, muscheliger Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Die Abgrenzung von anderen Quarzen und Opalen ist oft sehr schwierig. Roter Chalcedon bildet mitunter fließende Übergänge zu indischem Jaspis. Im Zweifelsfall gibt die mineralogisch-gemmologische Untersuchung Sicherheit.
Fälschungen
Wie beim Achat wird auch bei Chalcedonen kräftig gefärbt. Zur Herstellung intensiver Rot- und Grüntöne werden Chalcedone gebrannt und auch Imitationen aus anderen Quarzen oder sogar Glas sind im Umlauf. Nachweise sind teilweise sehr schwierig, aber durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich
Mythologie
Zum Roten Chalcedon sind keine Überlieferungen bekannt. Das Eisen, das ihm seine rote Farbe gibt, wird jedoch dem Mars zugeordnet und repräsentiert Willenskraft, Aktivität, Dynamik und Unternehmungslust.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Roter Chalcedon kann Kraft und Zuversicht vermitteln. Er kann die eigenen Lebensträume bewusst machen und helfen, sie zu prüfen und zu realisieren, ohne eine Fixierung darauf entstehen zu lassen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird rotem Chalcedon nachgesagt, dass er die Blutgerinnung fördern und den Kreislauf anregen solle, ohne dass Bluthochdruck entsteht. Er soll die Nährstoffaufnahme im Dünndarm hemmen und somit Hungergefühle mindern können.
Anwendung
Roter Chalcedon kann als Handschmeichler, Kette o.Ä. längere Zeit am Körper getragen oder direkt auf entsprechende Bereiche aufgelegt werden.