Chrysopras

Chrysopras

Der Name Chrysopras bedeutet »Goldlauch« (griech. chrysos = Gold, prason = Lauch). Er wurde schon in der Antike und im Mittelalter für das heutige Mineral und andere grüngelbe Steine verwendet. Seit dem 18. Jahrhundert ist der Name eindeutig dem durch Nickel grüngefärbten Chalcedon zugeordnet. Handelsnamen für Chrysopras sind Südpazifik-Jade und Zitronen-Chrysopras, letzterer für gelblichgrüne Varietäten.

Fundgebiete

Flagge von Australien
Australien
Queensland
Flagge von Brasilien
Brasilien
Flagge von Polen
Polen
Frankenstein

Mineralogie

Entstehung
Sekundär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Apfelgrün
Chemische Formel
SiO2 + Ni,H2O

Entstehung

Chrysopras entsteht sekundär in der Oxidationszone von Nickelerzlagerstätten, wenn ins Gestein eindringendes Oberflächenwasser Kieselsäure mit sich führt, die sich mit dem Nickel verbindet. Die Kieselsäure ist dabei nicht magmatischen Ursprungs, sondern wird durch Zerfalls- und Verwitterungs-Prozesse aus dem Boden und Gestein freigesetzt.

Erscheinung

Chrysopras ist trigonal, bildet jedoch keine sichtbaren Kristalle, sondern nur mikroskopisch kleine Fasern aus. Er erscheint daher in dichten, teils mit großen Poren durchsetzten Aggregaten als Knollen und Spaltenfüllungen im Gestein. Seine Farbe ist im Idealfall intensiv apfelgrün, häufiger jedoch blassgrün, selten gelbgrün. Chrysopras zeigt Wachsglanz.

Chemismus

Chrysopras ist nickelhaltiger Chalcedon, gehört zur Quarz-Gruppe und der Mineralklasse der Oxide. Wässrige Nickelsilikateinschlüsse verleihen ihm seine grüne Farbe, die charakteristischerweise durch Austrocknung etwas verbleichen kann, sich jedoch durch feuchte Aufbewahrung wieder regeneriert.

Steinstruktur des Chrysopras

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
6.5  – 7
Dichte
2.58  – 2.64
Spaltbarkeit
keine, muscheliger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Chrysopras kann mit vielen durchscheinend-grünen Mineralien verwechselt werden, wie Chromchalcedon, Jade, Prehnit, Smithsonit und Variscit. Eine sichere Unterscheidung ist daher im Zweifelsfall nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.

Fälschungen

Zur Fälschung von Chrysopras wird hauptsächlich künstlich grün gefärbter Achat oder Chalcedon verwendet. Sofern dabei der Farbton nicht auffällig abweicht, wie es bei gefärbtem Achat in der Regel der Fall ist, ist auch hier die sichere Unterscheidung nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.

Mythologie

In der Antike wurde Chrysopras der Venus zugeordnet. Er repräsentiert jedoch nicht die körperliche Sinnlichkeit oder die Liebe zum anderen Geschlecht, sondern »die höchste himmlische Liebe zur Wahrheit«, wie es der Seher Emmanuel Swedenborg später zusammenfasste. Das zielt auf den Gerechtigkeitssinn, der ebenfalls ein Attribut der Göttin Venus ist. Hildegard von Bingen spricht dem Chrysopras eine entgiftende Wirkung zu und erwähnt insbesondere auch seine Heilkraft bei Gicht. Weiterhin empfiehlt sie ihn zur Linderung von Zorn bzw. dafür, dass im Zorn keine unbedachten Worte ausgesprochen werden. Dies wiederum zeigt seine Verwandtschaft zum Chalcedon.

Heilkunde

Spirituell

Chrysopras kann die Erfahrung, Teil eines größeren Ganzen zu sein, vermitteln. Er kann geistesgegenwärtig machen und unsere Aufmerksamkeit auf die scheinbaren Zufälle, in welchen die Tätigkeit der geistigen Welt erkannt werden kann, lenken. Chrysopras kann eine einfache, kindliche Weltsicht fördern, in der Schutzengel und geistige Helfer kein Widerspruch zu logisch-rationalen Überlegungen sind. Chrysopras kann Wahrheitssuche mit Geduld verbinden, so dass man glücklich werden kann, auch wenn man nur winzige Bruchteile des Universums versteht. Er kann außerdem den Sinn für Ästhetik, Kunst und Schönheit fördern.

Seelisch

Chrysopras kann Vertrauen und Geborgenheit in sich selbst schenken. Er kann helfen, unabhängig von der Zuwendung anderer aus sich selbst heraus zufrieden zu sein. Dadurch kann er einerseits Eifersucht und Liebeskummer lindern, andererseits bei sexuellen Problemen helfen. So wie er auch körperlich entgiften kann, so befreit Chrysopras von belastenden Bildern bzw. kann helfen, diese zu verarbeiten. Er kann wiederkehrende Alpträume zu beenden, gerade auch bei Kindern, die nachts verstört weinend erwachen und ihre Umgebung nicht erkennen.

Mental

Chrysopras kann helfen, egoistische Motivationen im Handeln zu erkennen und sich selbst zu überprüfen, ob das reale Tun und Lassen im Einklang mit den eigenen höheren Idealen ist. Er kann helfen, sich von zwanghaften Handlungen, Verhalts- und Denkmustern zu lösen. Bei negativen Geisteshaltungen kann Chrysopras die Aufmerksamkeit auf positive Ereignisse lenken und dadurch den »Wahrnehmungsfilter« verändern, mit dem man normalerweise die eigene innere Einstellung durch selektive Wahrnehmung zu bestätigen sucht.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Chrysopras nachgesagt, dass er die Entgiftung und Entschlackung anregen soll. Selbst Schwermetalle und andere schwer lösliche Stoffe sollen ausgeschieden werden können. Dazu soll die Lebertätigkeit stark angeregt werden. Krankheiten, die als Folge von Vergiftungen (auch starker Medikamente) entstanden sind, sollen so im Heilungsprozess unterstützt werden. Chrysopras soll aus diesem Grund auch viele Hautkrankheiten lindern, selbst manche Formen der Neurodermitis, und soll in Kombination mit Rauchquarz bei Pilzinfektionen helfen. Er soll außerdem die Fruchtbarkeit der Frau fördern, vor allem, wenn Infektionen zu Unfruchtbarkeit geführt haben.

Anwendung

Chrysopras kann als Kette lange Zeit getragen oder direkt auf betroffene Körperregionen aufgelegt werden. Auch als Edelstein-Essenz ist er zu empfehlen.

Indikationen

Akne
Allergie
Alpträume
Augenleiden
Bauchschmerzen
Bettnässen
Darmbeschwerden
Entgiftung
Entschlackung
Fruchtbarkeit (Frauen)
Fußpilz
Gallenbeschwerden
Gicht
Grüner Star (Glaukom)
Heimweh
Herpes (Lippenbläschen)
Insektenstiche
Krämpfe
Kummer
Leberstärkung
Neurodermitis
Nierenstärkung
Operationen
Pilzinfektion
Rheuma
Schlafstörung
Schuppenflechte (Psoriasis)
Wachstumsstörungen