Coelestin
Coelestin bedeutet »der Himmlische« oder profaner »der Himmelblaue« (lat. coelestis = himmlisch, himmelblau). Er wurde 1798 von A.G. Werner nach der hellblauen Farbe der zuerst entdeckten Fundstücke benannt. Der Begriff »Aqua-Aura«, mit dem die antiken Römer angeblich den Coelestin bezeichnet haben sollen, ist zwar lateinisch, aber höchst modern. Er bezeichnet jedoch durch Goldbedampfung blau gefärbten Bergkristall und niemals den Coelestin, der übrigens erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt wurde.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- rhombisch
- Mineralklasse
- Sulfate
- Farbe
- Farblos, Weiß
Entstehung
Coelestin bildet sich überwiegend sekundär aus sulfathaltigen Lösungen als Hohlraumfüllung oder knollige Bildung in Ton-, Kalk- oder Gipssedimenten. Kristalle entstehen dabei nur in Klüften und durch Wasser geschaffenen Lösungshohlräumen, ansonsten wachsen dichte bis körnige Knollen, die das umliegende Gestein verdrängen. Sehr selten bildet sich Coelestin primär aus hydrothermalen Lösungen in Gängen und Blasenhohlräumen vulkanischer Gesteine. Primärer Coelestin ist aus Österreich bekannt.
Erscheinung
Coelestin bildet rhombische Kristalle von dicktafeligem bis prismatischem Habitus, die oft als Gruppen oder Drusen auftreten. Außerdem finden sich körnige, dichte, faserige und stengelige Aggregate, die meist als Knollen, manchmal auch als Kluft- und Gangfüllungen im Gestein auftreten. Die Farbe des Coelestin ist in der Regel farblos, weiß, gelblich bis hellblau, selten rötlich oder grün. Er zeigt Glas- bis Fettglanz, auf Spaltenflächen auch Perlmuttglanz.
Chemismus
Coelestin zählt als Strontiumsulfat zur Mineralklasse der Sulfate. Das Strontium kann im Kristallgitter manchmal durch die verwandten Elemente Barium (Ba) oder Calcium (Ca) ersetzt sein.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 3 – 3.5
- Dichte
- 3.97 – 4
- Spaltbarkeit
- vollkommen, spröde
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Coelestin sieht vor allem Baryt, Anhydrit, Gips und Calcit ähnlich, Baryt zeigt sogar fast identische Kristalle.
Unterscheidungen:
Baryt: Die Färbung einer heißen, blauen Bunsenbrennerflamme ist bei Baryt gelbgrün, bei Coelestin dagegen rot.
Anhydrit: Dichte 2,9 – 3,0
Gips: Dichte 2,30 – 2,33
Calcit: Dichte 2,71, Calcit schäumt außerdem beim Betropfen mit 10%iger Salzsäure auf, während Coelestin nur von konzentrierter Schwefelsäure angegriffen wird.
Fälschungen
Fälschungen sind nicht bekannt.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Coelestin kann bei Schwere-, Einengungs-, Beklemmungs- und Ohnmachtsgefühlen helfen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Coelestin nachgesagt, dass er helfen soll, Verhärtungen in Knochen, Geweben und Organen aufzulösen. Dazu sollen auch chronische Muskelverspannungen und Gefäße, die ihre Elastizität verloren haben, zählen. Durch das enthaltene Strontium soll er trotz Sulfatverbindung langfristig Kraft und Energie geben, wenn man sich erschöpft und ausgelaugt fühlt, kurzfristig soll der Erholungsbedarf jedoch ansteigen.
Anwendung
Coelestin-Drusen können eine dynamische und flexible Struktur ins gesamte Umfeld bringen, Einzelkristalle werden am besten in der Hand gehalten oder direkt auf betroffene Körperbereiche aufgelegt.