Gagat
Der Name Gagat stammt laut Plinius und anderen antiken Autoren vom Fundort am Fluss Gages in Lykien (Kleinasien), der jedoch heute nicht mehr eindeutig bestimmbar ist. Aus der altfranzösischen Version des Namens gayet bzw. jayet entwickelte sich in England das Synonym Jet. Da sich in Yorkshire (England) reiche Gagat-Vorkommen befinden und dort im 19. Jahrhundert auch eine florierende Gagatschmuck-Industrie ansässig war, gelangte dieses Synonym mit dem Schmuck nach Deutschland, we es nun Jett geschrieben wird.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- amorph
- Farbe
- Schwarz
Entstehung
Gagat ist sekundärer Entstehung. Er bildet sich bei der Inkohlung von Holz in Sumpfgebieten, wenn die dabei entstehende Braunkohle mit Bitumen durchsetzt wird. Bitumina sind ölige bis harzige Kohlenwasserstoffe, die durch die Zersetzung von Eiweiß- und Fettstoffen niederer Organismen entstehen. Gagat ist also eine sogenannte »bituminöse Braunkohle« und findet sich entsprechend in Braunkohle-Lagerstätten oder als Einlagerung in Tonsedimenten.
Erscheinung
Gagat ist amorph und bildet daher derbe, kompakte bis spröde Massen, deren holzkohleartige Struktur bei Rohstücken meist gut erkennbar ist. Er ist stets schwarz und zeigt Fettglanz, samtartigen Wachsglanz oder Harzglanz.
Chemismus
Als organisches Produkt gehört Gagat keiner Mineralklasse an. Er zählt zu den Kohlegesteinen mit einem hohem Anteil an Kohlenwasserstoffen (Bitumen), so dass seine chemische Zusammensetzung am besten durch ungefähre Prozentangaben der einzelnen Elemente dargestellt werden kann; eine Aufzählung aller möglichen organischen Verbindungen hätte wenig Sinn. Vereinfacht besteht Gagat aus ca. 83% Kohlenstoff (C), 10% Sauerstoff (O), 5% Wasserstoff (H) und 1% Stickstoff (N).
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 2.5 – 4
- Dichte
- 1.3 – 1.35
- Spaltbarkeit
- keine, muscheliger Bruch
- Strichfarbe
- schwarz-braun
- Transparenz
- undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Gagat kann vor allem mit anderen Kohlegesteinen verwechselt werden, insbesondere mit der Kännelkohle, einer kompakten, schwarzen Steinkohleart, und Anthrazit. Beide sind schwerer entzündlich als Gagat, daher kann dieser mit einer glühenden Nadel identifiziert werden: Gagat schmilzt beim Berühren der Nadel und riecht nach brennender Kohle. Verwechslungen mit Flint (Härte 6,5 – 7, Dichte 2,5 – 2,7), Obsidian (Härte 5 – 5,5, Dichte 2,3 – 2,6), Onyx (Härte 6,5 – 7, Dichte 2,58 – 2,64) und schwarzem Turmalin/Schörl (Härte 7 – 7,5, Dichte 3,02 – 3,26) können dagegen durch einfache Härte- und Dichtebestimmungen vermieden werden.
Fälschungen
Gagat wird manchmal durch Kunststoff- und Hartgummi-Imitate gefälscht, die mitunter nur durch eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung identifizierbar sind. Glasimitate und Onyx sind dagegen durch die deutlichen Härteunterschiede (Glas 5,5; Onyx 7) leicht zu unterscheiden.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Gagat kann helfen, Kummer, Trauer und Niedergeschlagenheit zu überwinden und Pessimismus in Vertrauen zu wandeln.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Gagat nachgesagt, dass er Hautkrankheiten und Darmbeschwerden, insbesondere Durchfall lindern soll. Er soll bei Beschwerden von Mund und Zahnfleisch helfen. Gagat soll kurzzeitig fiebersenkend wirken und bei Wirbelsäulen- und Gelenkbeschwerden helfen.
Anwendung
Gagat sollte für geistige Wirkungen längere Zeit getragen werden. Zur Behandlung körperlicher Beschwerden muss er oft ausgewechselt werden, wenn er sich energetisch auflädt und heiß wird.