Pyrop Granat

Granat (Pyrop)

Granat bedeutet »der Körnige« (lat. granum = Korn), was sich entweder auf seine typischen rundlich-vielflächigen Kristallformen oder auf die rote Farbe vieler Granate bezieht, die an die Blüte oder die Körner des Granatapfels erinnern. Die Granat-Varietät Pyrop hat seinen Namen aus dem Griechischen und bedeutet Feuerauge, was sich auf die glutrote Farbe des Steins bezieht.

Fundgebiete

Flagge von Argentinien
Argentinien
Flagge von Äthiopien
Äthiopien
Flagge von Burundi
Burundi
Flagge von Deutschland
Deutschland
Alpen
Flagge von Dschibuti
Dschibuti
Flagge von Eritrea
Eritrea
Flagge von Frankreich
Frankreich
Mayotte
Flagge von Kenia
Kenia
Flagge der Komoren
Komoren
Flagge von Madagaskar
Madagaskar
Flagge von Malawi
Malawi
Flagge von Mauritius
Mauritius
Flagge von Mosambik
Mosambik
Flagge von Österreich
Österreich
Alpen
Flagge von Ruanda
Ruanda
Flagge von Sambia
Sambia
Flagge der Schweiz
Schweiz
Alpen
Flagge von Simbabwe
Simbabwe
Flagge von Somalia
Somalia
Flagge des Südsudan
Südsudan
Flagge von Tansania
Tansania
Flagge von Tschechien
Tschechien
Flagge von Uganda
Uganda
Flagge der USA
USA

Mineralogie

Entstehung
Tertiär
Kristallsystem
kubisch
Mineralklasse
Inselsilikate
Farbe
Blutrot bis Schwarzrot, Orangebraun
Chemische Formel
Ca3(Al,Fe)2(SiO4)3

Entstehung

Die meisten Granate entstehen tertiär bei der Bildung metamorpher Gesteine. Pyrop bildet sich unter hohem Druck in großen Erdtiefen. Er findet sich daher vorwiegend in Tiefengesteinen wie Eklogit und Peridotit oder in Vulkangesteinen wie Basalt-Brekzien oder Kimberlit, wenn Lava-Ausbrüche ihn an die Erdoberfläche beförderten.

Erscheinung

Granat ist kubisch und bildet üblicherweise zwei Kristallformen aus: Den aus zwölf Rautenflächen bestehenden Rhombendodekaeder und den aus 24 drachenförmigen Flächen bestehenden Ikositetraeder. Oktaeder und Würfel sind extrem selten. Die zumeist isometrischen Kristalle finden sich als Individuen im Muttergestein eingebettet oder zu kantigen Aggregaten verwachsen. Die Flächen der Kristalle sind oft rissig und schrundig, die Kanten mitunter abgerundet.

Granate können durchsichtig bis undurchsichtig erscheinen und sind oft von vielen Rissen durchzogen. Größere schleifbare Stücke sind daher nur schwer zu finden. Raue Oberflächen erscheinen manchmal matt, glatte Flächen zeigen jedoch Glasglanz. Durch Rutilnadeln, die im Kristall parallel zu den Dodekaederkanten eingelagert sind, können im Cabochon-Schliff vier oder sechsstrahlige Lichtsterne sichtbar werden (»Sterngranat«).

Chemismus

Die Granat-Gruppe zählt zur Mineralklasse der Insel-Silikate. Ihre gemeinsame Summenformel lautet: Me²+3Me³+2(SiO4)3, wobei »Me« allgemein für Metall steht. Granate bestehen also aus zweiwertigen Metallen, dreiwertigen Metallen und Inselsilikat-Molekülen im Verhältnis 3 : 2 : 3.

Dabei liegen folgende Mineralstoffe vor:

Als zweiwertige Metalle: Calcium (Ca²⁺), Eisen (Fe²⁺), Magnesium (Mg²⁺) und Mangan (Mn²⁺).

Als dreiwertige Metalle: Aluminium (Al³⁺), Chrom (Cr³⁺), Eisen (Fe³⁺), Mangan (Mn³⁺), Titan (Ti³⁺), Vanadium (V³⁺) und Zirkonium (Zr³⁺).

Das Silicium (Si⁴⁺) im Inselsilikat-Molekül kann manchmal in geringen Mengen durch Aluminium (Al³⁺), Eisen (Fe³⁺) oder Titan (Ti⁴⁺) ersetzt sein; außerdem finden sich mitunter Hydroxid-Ionen (OH⁻) im Kristallgitter (sog. »Hydro-Granate«). In diesem Fall wird dem Mineralnamen immer die Vorsilbe »Hydro-« hinzugefügt (bspw. Hydro-Andradit, Hydro-Grossular usw.).

Je nachdem, welche Metallkombination also vorliegt, ergibt sich das jeweilige Granat-Mineral. Durch Fremdstoff-Beimengungen oder Mischkristalle aus verschiedenen Granaten ergeben sich dazu die verschiedenen Varietäten.

Steinstruktur des Granats

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
7  – 7.5
Dichte
3.5  – 4.3
Spaltbarkeit
unvollkommen, muscheliger, splittriger, spröder Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig bis undurchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Die verschiedenen Granate können natürlich untereinander verwechselt werden. Da innerhalb der verschiedenen Reihen verschiedenste Mischkristalle möglich sind, ist eine eindeutige Bestimmung hier nur durch mineralogisch-gemmologische Analysen möglich.

Im Rohzustand sind Granate ansonsten unverwechselbar, können aber in geschliffener Form je nach Farbe mit Peridot, Rubin, Smaragd, Sphalerit, Spinell, Topas, Turmalin, Vesuvian oder Zirkon verwechselt werden. Auch hier hilft nur die mineralogisch-gemmologische Untersuchung.

Fälschungen

Pyrop wird manchmal durch rotes Glas imitiert. Eine sichere Identifizierung von Fälschungen ist durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.

Mythologie

Der Granat entspricht dem mittelalterlichen Karfunkel. Er ist jener Stein, von welchem die Sage erzählt, dass er im Dunkeln leuchtet. Dies wurde jedoch durchaus schon im Mittelalter im geistigen Sinne verstanden: Der Karfunkel, der die verdunkelte Seele erhellt und Licht und Hoffnung bringt, wo der (Lebens-)Pfad ohne Ausweg erscheint. Er galt als Stein des Helden, der sich schweren Aufgaben und Prüfungen stellen muss, um seinen Mut zu beweisen. Das zeigte sich auch darin, dass der rohe Granat oft sehr unscheinbar wirkt, und erst poliert oder geschliffen seine verborgene innere Farbe und sein Feuer ans Licht bringt. Entsprechend wurden die Schwierigkeiten des Lebens als geistiger »Schleifprozess« betrachtet, der den Charakter veredeln soll. Die Krieger des Mittelalters ließen Granate in Schild und Schwertknauf arbeiten, um gegen Verwundung geschützt zu sein, und Granat-Amulette sollten Glück, Reichtum und Segen bringen.

Heilkunde

Spezielle Eigenschaften des Pyrop:

Mut • Lebensqualität • Gelassenheit • Charisma • soll den Kreislauf stärken und die Blutqualität verbessern

Spirituell

Granat kann in aussichtslosen Situationen hilfreich sein. Er gilt als klassischer Krisenstein, wenn Weltbilder zusammenstürzen oder die allgemeinen Lebensumstände extrem schwierig werden. Tatsächlich war er immer schon in Krisenzeiten (z.B. nach dem ersten und zweiten Weltkrieg) sehr beliebt. Granat kann helfen, auch in Extremsituationen die täglich notwendigen Dinge zu erledigen und sich immer wieder zu überwinden. Er kann die innere Flamme und den Wunsch nach Selbstverwirklichung stärken und die grundlegende Dynamik des gemeinsamen Überlebens fördern: Die gegenseitige Hilfe. Granat kann auch helfen, über den eigenen Horizont hinauszusehen und sich für das Wohl der Gemeinschaft zu engagieren.

Seelisch

Granat kann Selbstvertrauen, Willensstärke und Lebensfreude fördern. Er kann Mut, Hoffnung und Zuversicht schenken. Widerstände werden als Herausforderungen erkannt, die es zu überwinden gilt. In schwierigen Situationen kann Granat für Durchhaltevermögen sorgen, welches selbst den Träger verwundert. Er kann unnötige Hemmungen und Tabus beseitigen, für eine aktive, ausgeglichene Sexualität sorgen und auch bei Potenzproblemen helfen.

Mental

Granat kann dabei helfen, sich von unbrauchbaren oder veralteten Vorstellungen, Ideen, Vereinbarungen und Übereinstimmungen zu verabschieden und ein neues Leben zu beginnen. Er kann Verhaltensmuster und Gewohnheiten auflösen, die für ein freies Leben hinderlich sind. Granat kann eine Fülle neuer Ideen und auch die notwendige Dynamik bringen, diese trotz Widerständen, Anfeindungen oder bewusster Sabotage zu realisieren.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Granat nachgesagt, dass er die Regenerationskraft des Körpers stärken könne. Er soll energetische Blockaden beseitigen, den Stoffwechsel anregen und die Zusammensetzung unserer Körperflüssigkeiten harmonisieren können, insbesondere die des Blutes. Granat soll den Kreislauf stabilisieren und das Immunsystem stärken, er soll die Nährstoffaufnahme im Darm fördern und die Heilung innerer und äußerer Wunden beschleunigen können.

Anwendung

Pyrop kann als Anhänger, Handschmeichler oder Rohstein getragen oder auf entsprechende Körperstellen aufgelegt werden.

Indikationen

Blasenbeschwerden
Durchblutungsstörungen
Erschöpfung
Gelenkbeschwerden
Kalte Füße
Kreislaufbeschwerden
Müdigkeit und Schwäche
Muskelschwäche
Ohrenbeschwerden
Schwangerschaft
Sexualität
Taubheitsgefühle
Temperaturempfindlichkeit
Wundliegen