Hämatit
Hämatit bedeutet »Blutstein« (griech. haemateios = blutig). Dies wird einerseits darauf zurückgeführt, dass das Schleifwasser bei der Hämatit-Verarbeitung tatsächlich blutrot wird, andererseits Hämatit seit Jahrtausenden zur Blutstillung und Wundheilung verwendet wird.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- PrimärTertiär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Graumetallisch
Entstehung
Primär entsteht Hämatit auf hydrothermalen Gängen, wo er Kristalle, Erzadern oder Roten Glaskopf mit Specularit bildet. Vorkommen primärer Entstehung sind: Cumberland/England, Kiruna/Schweden und Marokko.
Sekundär entsteht er als Verwitterungskruste in der Oxidationszone von Eisenerzlagerstätten oder durch Oxidation von Magnetit und Umwandlung zu Martit. Vorkommen sekundärer Entstehung sind: Ural/Russland.
Tertiär bildet er dichte Massen durch Sedimentation von Eisenoxid aus wässriger Lösung, wobei Limonit entsteht, der sich durch Wasserverlust bei der Verfestigung und Metamorphose des Sediments in Hämatit umwandelt. Vorkommen tertiärer Entstehung sind: Russland, Brasilien, USA, u.v.m.
Erscheinung
Hämatit ist trigonal, bildet jedoch meist dichte Massen. Als Eisenglanz zeigt er rhomboedrisch-würfelige Kristalle. Perfekte Kristallwürfel werden Teufelswürfel, oktaedrische Pseudomorphosen nach Magnetit Martit und glaskopfige Aggregate (sog. Nierenwachstum) Roter Glaskopf, Eisenniere oder Nierenerz genannt. Auf diesen Roten Glaskopf aufgewachsene tafelige Hämatit-Kristalle werden auch Specularit genannt. Als schuppiges Aggregat heißt Hämatit Eisenglimmer oder schuppiger Roteisenstein, als rosettenartiges Aggregat Eisenrose oder Hämatit-Rose und in pulvrig-erdiger Form Eisenocker, Rötel, ockriger Roteisenstein oder Rötelkreide. Dichte, wasserhaltige Hämatit-Aggregate mit bunten Anlauffarben heißen Hydro-Hämatit, Turgit oder Turit. Hämatit ist rot-braun bis grauschwarz und matt, als Kristall, Eisenrose oder poliert wirkt er silbern und zeigt Metallglanz.
Chemismus
Hämatit zählt als Eisenoxid zur Mineralklasse der Oxide. Farbgebend ist hier in erster Linie das Eisenoxid selbst. Lediglich beim Turgit entstehen Anlauffarben durch eingelagerte Wassertröpfchen.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6 – 6.5
- Dichte
- 5.2 – 5.3
- Spaltbarkeit
- keine, muscheliger Bruch, spröde
- Strichfarbe
- rostrot bis rotbraun
- Transparenz
- opak
Verwechslungen und Unterscheidung
Ilmenit: violettbrauner Strich
Limonit: brauner Strich
Magnetit: Magnetismus
Zinnober: roter Strich
Im Handel angebotener Hämatit ist oft ein Hämatit-Magnetit-Gemenge, was sich jedoch fast nur an Rohsteinen nachprüfen lässt, da der Magnetismus im Verarbeitungsprozess oft verlorengeht.
Da auch Hämatit-Ilmenit und Hämatit-Limonit-Gemenge existieren, ist im Zweifelsfall eine mineralogische Untersuchung ratsam.
Fälschungen
Bei Ketten und Schmucksteinen wird oft aus Eisenoxidpulver rekonstruierter Hämatit angeboten, der als Hämatin deklariert werden muss! Hämatin kann mineralogisch identifiziert werden.
Mythologie
Hämatit wurde schon im Alten Ägypten und in Babylonien als Heilstein zur Blutbildung und zum Stillen von Blutungen verwendet. Im Mittelalter erhielt er aus diesem Grund auch den Namen Blutstein.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Hämatit kann den Willen stärken und die unerfüllten Wünsche bewusst machen. Er kann Vitalität und Dynamik ins Leben bringen und das konstante Streben nach einer Verbesserung der Lebensumstände fördern.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Hämatit nachgesagt, dass er die Eisenaufnahme im Dünndarm und die Bildung roter Blutkörperchen anregen soll. Dadurch soll er die Sauerstoffversorgung verbessern und die allgemeine Gesundheit stabilisieren.
Anwendung
Hämatit wird am besten mit Hautkontakt getragen oder aufgelegt.
Vorsicht jedoch bei Entzündungen – diese regt er an!