Heliotrop

Heliotrop

Heliotrop bedeutet »Sonnwendstein« (griech. heliou tropai = Sonnenwende) und bezeichnet seit der Antike immer dasselbe Mineral, nämlich den grünen, feinkörnig-faserigen Quarz mit roten Einsprengseln aus Eisenoxid. Der Name bezieht sich wohl auf frühere magische Verwendungen des Steins, wie sie z.T. noch in Orpheus‘ »Lithika« aus dem 4. Jahrhundert und anderen Schriften überliefert sind.

Fundgebiete

Flagge von Indien
Indien

Mineralogie

Entstehung
Sekundär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Grün mit roten und gelben Einschlüssen
Chemische Formel
SiO2 + Al,Fe,K,Mg,OH,Si

Entstehung

Heliotrop entsteht sekundär, wenn durch Zerfalls- und Verwitterungsprozesse aus dem Boden und Gestein freigesetzte Kieselsäure allmählich austrocknet und eindickt, d.h., wenn ein immer zähfließender werdendes Gel allmählich zum Chalcedon erstarrt. Dringen dabei nun eisen- und magnesiumhaltige Lösungen in die bereits eingedickte Kieselsäure ein, kommt es zu einer Durchdringung des Gels mit grünem Magnesium-Eisen-Silikat und rotem Eisenoxid. Es bildet sich der Heliotrop.

Erscheinung

Heliotrop ist trigonal, bildet jedoch nur mikrokristalline, mit bloßem Auge nicht sichtbare, faserige und körnige Kristalle. Er erscheint daher in dichten, knollig-kugeligen und radialstrahligen Aggregaten oder als Spaltenfüllung im Gestein. Heliotrop ist dunkelgrün mit roten Punkten, jedoch nur selten von homogener Erscheinung, da sich Kieselsäure-Gel und Magnesium-Eisen-Lösung bei der Entstehung oft nur unvollständig vermengen. So bilden sich mitunter reine Stellen (Chalcedon), heterogene Bereiche (Moosachat) und gut durchmischte Bereiche (Heliotrop) neben-, in- und durcheinander. Heliotrop zeigt Wachsglanz.

Chemismus

Heliotrop ist das Bindeglied zwischen der Chalcedon- und der Jaspisfamilie. Da er sowohl faserige als auch körnige mikrokristalline Kristalle bildet, kann er keiner der beiden Familien zu 100% zugerechnet werden. Er gehört zur Quarz-Gruppe und zur Mineralklasse der Oxide.

Steinstruktur des Heliotrop

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
6.5  – 7
Dichte
2.58  – 2.64
Spaltbarkeit
keine, muscheliger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Sind nur wenige rote Eisenoxid-Punkte enthalten, kann er kaum von Plasma und grünem Jaspis abgegrenzt werden, die Übergänge sind fließend. Daher gilt es auf die Pünktchen zu achten!

Fälschungen

Bei Roh- und Trommelsteinen sind derzeit keine Fälschungen bekannt, bei edlen und teuren Schmucksteinen gibt es jedoch Glasimitationen, die durch gemmologische Untersuchungen aber leicht identifizierbar sind.

Mythologie

Der Name Heliotrop bedeutet »Sonnenwende«, was auf seine starke Heilkraft verweist. Diese ist seit der Antike dokumentiert. In mittelalterlichen Schriften wird er als grüner Jaspis oder Blutjaspis erwähnt und zur Heilung von Infektionen, Entzündungen und Vergiftungen empfohlen.

Heilkunde

Spirituell

Heliotrop kann helfen, sich zu schützen, abzugrenzen und unerwünschte Einflüsse abzuwehren.

Seelisch

Heliotrop kann bei Gereiztheit, Aggressivität und Ungeduld beruhigen, und bei Erschöpfung und Müdigkeit vitalisieren. Er kann darüber hinaus die Traumtätigkeit anregen.

Mental

Heliotrop kann helfen, sich schnell auf unvorhergesehene Situationen einzustellen und in jeder Situation die Kontrolle zu bewahren.

Körperlich

Im körperlichen Bereich gilt Heliotrop als der beste Stein zur Immunstärkung bei akuten Infektionen. Er soll den Lymphfluss und Stoffwechsel anregen, Eiterbildungen abklingen lassen, entgiften und bei Übersäuerung neutralisieren.

Anwendung

Heliotrop sollte am Körper getragen werden.

Als Immunstärkung sollte Heliotrop, sobald die Infektion bemerkt wird (bei den ersten Anzeichen!), auf die Thymusdrüse oberhalb des Herzens aufgelegt werden.

Indikationen

Abszess
Angina
Arterienverkalkung/Arteriosklerose
Bauchschmerzen
Bettnässen
Bindehautentzündung
Blasenbeschwerden
Darmbeschwerden
Eisenmangel
Entzündung
Erkältungskrankheiten
Gallenbeschwerden
Geburt
Grippe
Halsschmerzen
Hämorrhoiden
Herzbeschwerden
Immunstärkung
Insektenstiche
Karpaltunnelsyndrom
Mittelohrentzündung
Nebenhöhlenentzündung
Ohrenbeschwerden
Schlaganfall
Schnarchen
Schnupfen
Sehnenscheidenentzündung
Übelkeit
Warzen
Zeckenabwehr