Malachit
Der Name Malachit stammt von griech. malache oder moloche = Malve, nach deren Farbe er schon bei Plinius als »Molochites« benannt ist und wovon das Synonym »Malvenstein« zeugt. Aufgrund der geringen Härte ist der Name auch eventuell von griech. malako = weich abgeleitet, wie das Synonym Weichstein vermuten lässt.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- monoklin
- Mineralklasse
- Carbonate
- Farbe
- Hell- bis Dunkelgrün, gebändert oder marmoriert
Entstehung
Malachit entsteht immer sekundär durch die Einwirkung von sauerstoff- und kohlensäurehaltigem Sickerwasser auf kupferhaltiges Gestein. Vor allem Kupfersulfide (Kupfer-Schwefel-Verbindungen) reagieren dabei schnell mit dem Carbonat-Anteil des Wassers zu Malachit oder Azurit. Beide sind daher Leitmineralien in den Oxidationszonen von Kupfererzlagerstätten, d.h. ihr Vorkommen weist auf den Kupfergehalt des Gesteins hin.
Erscheinung
Malachit ist monoklin, bildet jedoch nur selten nadelig-büschelige Kristalle, sondern meist dichte, knollige oder glaskopfige Aggregate, die aufgrund der schaligen Ablagerung typische hellgrün-dunkelgrün gebänderte Zeichnungen zeigen. Da sich Azurit durch Wasseraufnahme langsam in Malachit umwandeln kann, gibt es Pseudomorphosen von Malachit nach Azurit. Auch Verwachsungen mit anderen Kupfermineralien treten auf, wie z.B. beim »Eilath-Stein«, einem Malachit-Chrysokoll-Türkis-Gemenge. Malachit selbst ist immer grün und zeigt Glas- oder Seidenglanz.
Chemismus
Malachit ist ein basisches Kupfercarbonat aus der Mineralklasse der Carbonate. Farbgebend ist dabei das Kupfer (idiochromatische Färbung), weshalb er auch eine grüne Strichfarbe zeigt.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 3.5 – 4
- Dichte
- 3.75 – 3.95
- Spaltbarkeit
- vollkommen; splittriger, erdiger Bruch
- Strichfarbe
- hellgrün
- Transparenz
- durchscheinend (selten) bis undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Chrysokoll und andere undurchsichtig-grüne Steine zeigen keine Bänderung. Chrysokoll hat zudem nur eine Dichte von 2,0 – 2,3. Verwachsungen von Malachit und Chrysokoll (Chrysokoll Peru) oder von Malachit, Chrysokoll und Türkis (Eilath-Stein) sind jedoch nur gemmologisch exakt zu bestimmen.
Fälschungen
Als Malachit-Imitationen sind gefärbter Achat oder Jaspis (Härte 7, Dichte ca. 2,65), gefärbter Marmor (Dichte maximal 2,7), Glas (Härte 5,5, Dichte ca. 3,0) und Sinterimitationen im Handel. Zur Schmuckherstellung wird Malachit in großen Mengen künstlich gezüchtet. Im Handel so genannter »Roter Malachit« ist in Wirklichkeit Brekzien-Jaspis.
Mythologie
Malachit gehört zu den sagenumwobensten Mineralien. Im Ural war er der Kupferbergherrin geweiht, einer Verkörperung der Venus, deren recht zwiespältige Gunst den Bergleuten, die Malachit abbauten, mal Glück, mal Unglück bescherte. Niemand war sicher, ob er die Geschenke der Göttin annehmen sollte, denn mancher Reichtum machte unglücklich, und mancher, der es vorzog, ihr Geschenk auszuschlagen, ging zufrieden seiner Wege. – Wohl ein Hinweis auf die stets ausgleichende Gerechtigkeit der Schöpfung.
Malachit war immer ein Stein der Frau und in allen Kulturen einer Göttin geweiht: In Ägypten der Hathor, in der Antike der Aphrodite/Venus, in Europa der Freya. Malachit repräsentierte Verführung, Sinnlichkeit, Schönheit, Neugier, Ästhetik und die musischen Künste. Er galt als Stein des Paradieses, woraus später abgeleitet wurde, dass man auf Erden die Finger von ihm lassen solle. Als luziferisch gilt er z.T. daher noch bis in unsere Zeit. Seit dem Mittelalter ist bekannt, dass Malachit Menstruationsbeschwerden lindert und die Geburt erleichtert. Aus diesem Grund wird er im Volksmund noch heute Hebammenstein genannt.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Malachit kann die innere Bilderwelt anregen. Träume, Vorstellungen und Erinnerungen können lebendig und plastisch werden. Unterdrückte Gefühle können schlagartig ans Licht kommen. Malachit kann Hemmungen nehmen und den Gefühlsausdruck fördern. Stimmungen können intensiv erlebt und genausoschnell wieder losgelassen werden, wie sie entstanden sind. Alte Schmerzen und Traumata können auftauchen und aufgelöst werden, wenn man in der Lage ist, sich ihnen zu stellen. – Darin liegt eine der Schwächen des Malachits: Er kann vieles bewusst machen, hilft jedoch wenig, Erkanntes zu verändern.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Malachit nachgesagt, dass er krampflösend wirken soll. Er soll bei Menstruationsbeschwerden helfen und die Geburt erleichtern. Malachit soll darüberhinaus die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsorgane unterstützen und deren Erkrankungen heilen. Er soll auch bei sexuellen Schwierigkeiten helfen können, vor allem, wenn vergangene schlechte Erfahrungen der Grund sind. Malachit soll die Lebertätigkeit fördern, entgiftend wirken, Rheuma lindern und die Entsäuerung des Gewebes erleichtern. Er soll zudem die Nerven- und Gehirntätigkeit anregen.
Anwendung
Malachit sollte nur äußerlich am Körper getragen oder aufgelegt werden.