Moldavit
Moldavit hat seinen Namen von der Moldau, in deren oberem Einzugsbereich (Böhmen/Tschechien) er heutzutage gefunden und abgebaut wird.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Tertiär
- Kristallsystem
- amorph
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Flaschengrün
Entstehung
Moldavit entstand vor ca. 15 Millionen Jahren, als ein Riesenmeteorit von mehr als 1 km Durchmesser mit ca. 70.000 km/h auf der Erdoberfläche einschlug. Durch die dabei freiwerdende Energie in der Größenordnung von ca. 250.000 Atombomben verdampften der Meteorit und das getroffene Gestein schlagartig, und es kam zu einer Explosion, die in wenigen Sekunden einen Krater von 25 km Durchmesser und 4 km Tiefe schuf: das heutige Nördlinger Ries, welches das ursprünglich durchgehende Jura-Gebirge Süddeutschlands nun in die Schwäbische und in die Fränkische Alb teilt. Durch die Explosion wurden dabei geschmolzene Gesteinsspritzer herausgeschleudert, die 400 km in östlicher Richtung durch die Luft flogen, beim Flug in der Luft erkalteten und erstarrten und schließlich im Gebiet der heutigen oberen Moldau wieder zur Erde fielen. Dort finden sie sich nun im Sedimentgestein eingebettet.
Erscheinung
Moldavit ist amorph und findet sich in rundlichen, manchmal tropfenförmigen oder splittrigen Stücken mit rauer, narbiger Oberfläche. Diese Stücke sind selten schwerer als 20 g, der größte jemals gefundene Moldavit wiegt 265,5 g. Moldavit ist flaschengrün, manchmal braungrün und zeigt Glasglanz. Besonders begehrt sind unversehrte Stücke, die allseitig die natürliche narbige Oberfläche zeigen und keine an Glassplitter erinnernden Bruchstellen aufweisen.
Chemismus
Moldavit ist ein Gesteinsglas, das einen deutlich geringeren Wassergehalt aufweist als die vulkanisch gebildeten irdischen Gläser. Es besteht zu 78-80% aus Siliciumdioxid (SiO2), zu ca. 10% aus Aluminiumoxid (Al2O3), zu ca. 3% aus Calciumoxid (CaO), zu ca. 2% aus Kaliumoxid (K2O), zu ca. 2% aus Eisenoxiden (Fe2O3/FeO), zu ca. 2% aus Magnesiumoxid (MgO) sowie aus Natriumoxid (Na2O), Titanoxid (TiO2) und Manganoxid (MnO) in Mengen unter 1%. In Spuren finden sich außerdem Barium und Strontium. Moldavit zählt zu den Tektiten, (Silikat-Gläsern) und in weiterem Sinne zur Mineralklasse der Oxide. Farbgebend ist das zweiwertige Eisen (im FeO).
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 5.5
- Dichte
- 2.32 – 2.38
- Spaltbarkeit
- keine, muscheliger Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchsichtig bis durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Moldavit kann mit anderen grünen Tektiten verwechselt werden, die nur durch eine exakte Spurenelement-Analyse zu unterscheiden sind.
Fälschungen
Als Fälschung wird grünes Flaschenglas verwendet, vor allem bei geschliffenen Steinen! Auch hier ist der Unterschied nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen nachweisbar.
Mythologie
Schon Steinzeitfunde belegen die Verwendung des Moldavits als Amulettstein. Bis heute hat sich sein Ruf als magischer Glücksstein sowie für Wunsch- und Fruchtbarkeitszauber erhalten.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Moldavit kann Erinnerungen und Traumbilder bringen, die Einblick in den Sinn und die Aufgabe unseres Daseins ermöglichen können. Außerdem kann Moldavit das Einfühlungsvermögen stärken.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Moldavit nachgesagt, dass er Heilungsprozesse unterstützen soll, indem er die Ursache der Erkrankung und den Krankheitsgewinn bewusst macht.
Anwendung
Moldavit kann am Körper getragen werden oder auf die Stirn aufgelegt werden.