Opal

Opal

Der Name Opal stammt vom altindischen »upala« = »Edelstein«. Bereits im antiken Griechenland (opallios) und Rom (opalus) trug er diesen Namen.

Fundgebiete

Flagge von Äthiopien
Äthiopien
Flagge von Australien
Australien
Flagge von Brasilien
Brasilien
Flagge von Deutschland
Deutschland
Flagge von Honduras
Honduras
Flagge von Indonesien
Indonesien
Flagge von Kasachstan
Kasachstan
Flagge von Mali
Mali
Flagge von Mexiko
Mexiko
Flagge der Slowakei
Slowakei
Flagge der Türkei
Türkei
Flagge von Ukraine
Ukraine
Flagge der USA
USA

Opal wird weltweit gefunden. Schöne Edelopale kommen aus den genannten Ländern.

Mineralogie

Entstehung
Sekundär
Kristallsystem
amorph
Mineralklasse
Oxide
Farbe
In allen Farben bunt schillernd
Chemische Formel
SiO2 + H2O + C,Ca,Fe,Mg

Entstehung

Opal entsteht aus wässrigen Kieselsäure-Lösungen sekundären oder manchmal auch magmatischen Ursprungs, die durch allmähliches Austrocknen zunächst eine kolloidale Kieselsäure-Lösung (Tröpfchen in Wasser), dann ein amorphes, gallertartiges Kieselgel und schließlich den noch immer wasserhaltigen Opal bilden, bei dem die ursprünglichen Tröpfchen nun zu festen Kieselkügelchen werden. Die Temperaturen liegen dabei unter 100º C; die Entstehungszeit beträgt bei günstigen Bedingungen nur wenige Wochen, wie künstliche Opalzüchtungen und die Bildung von Opalüberzügen auf den Stollenwänden einer türkischen Mine belegen.

Erscheinung

Opal wird »quasi-amorph« genannt, denn er besteht aus winzigen Siliciumdioxid (SiO2)-Kügelchen, die in ihrer inneren Struktur entweder tetragonal (Cristobalit) oder selten auch hexagonal sind (Tridymit). Zwischen den Kügelchen befindet sich noch das amorphe, wasserhaltige Kieselgel. Durch diese im Mineralreich einzigartige Struktur der »Kugelpackung« bildet Opal niemals äußere Kristallformen. Er erscheint lediglich in Form von Hohlraumfüllungen oder glasartigen, knolligen Aggregaten.

Da die Größe dieser winzigen Kügelchen im Bereich der Wellenlängen des Lichts liegt, sorgt dieselbe innere Struktur für das einzigartige Farbenspiel des Edelopals. Einfallendes Licht wird an der runden Oberfläche der Kugeln gebrochen und in die Farbstrahlen zerlegt. Jene Wellenlängen, die je nach Einfallswinkel dem Abstand zwischen den einzelnen Kügelchen entsprechen, werden dann reflektiert, die anderen Farben absorbiert. So bildet sich bei größeren Abständen das begehrte rote Farbenspiel. Je kleiner die Zwischenräume sind, desto mehr geht die Farbe über Gelb, Grün, Blau bis ins Violett.

Damit jedoch sichtbare Farbflecken an der Oberfläche des Edelopals erscheinen, müssen in einem bestimmten Bereich viele Kügelchen dieselbe Größe haben. Ein solcher Bereich gleicher Kugelgröße wird daher »Korn« genannt. Je größer nun diese Körner des Edelopals sind, desto größer sind die an der Oberfläche erscheinenden Farbflecken. Bilden sich jedoch keine Körner gleicher Kugelgröße, weil die Kügelchen in uneinheitlicher Größe und regelloser Anordnung vorliegen, entsteht kein Farbenspiel, man spricht dann vom »Gemeinen Opal«.

Eine weitere Rolle spielt das in den Fugen zwischen den Kügelchen befindliche Kieselgel, das mitunter Mineralstoffeinlagerungen enthält. Je weniger sich davon zwischen den Kügelchen befinden, desto klarer wird der Opal, man spricht dann (etwas irreführend) von einem »Kristallopal« (»Crystal Opal«) oder »Wasseropal« (»Water Opal«). In der Regel bleiben jedoch auch Edelopale durchscheinend-trübe und werden dann anhand ihrer »Körperfarbe« in »Hellen Opal« (»Light Opal«), »Dunklen Opal« (»Dark Opal«) und »Schwarzopal« (»Black Opal«) unterschieden. Je dunkler die Körperfarbe ist, desto besser kommt das bunte Farbenspiel zur Geltung, daher zählen Schwarzopale zu den begehrtesten und teuersten Edelopalen. Eine Besonderheit stellt noch der Feueropal aus Mexiko oder Oregon dar, der durch eingelagertes Eisen eine klare gelbe, orangene oder feurig-rote Körperfarbe erhält. Nicht immer zeigt er ein Farbenspiel, dennoch wird er aufgrund seiner Klarheit stets zu den Edelopalen gezählt.

Chemismus

Opal zählt zur Mineralklasse der Oxide. Er besteht aus Siliciumdioxid (SiO2) und bis zu 20% Wasser (H2O). Da sich die Kugelstruktur des Opals bei Wasserverlust in eine trigonale Quarzstruktur (Chalcedon) umwandeln kann, sollten Opale vorsichtshalber in feuchter Watte gelagert werden.

Steinstruktur des Opal

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
5.5  – 6
Dichte
1.98  – 2.5
Spaltbarkeit
keine, Bruch muschelig, splittrig, spröde
Strichfarbe
weiß
Transparenz
Edelopal: durchsichtig bis durchscheinend | Gemeiner Opal: durchscheinend bis undurchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Edelopal

  • Palygorskit (Angel Skin Opal): Härte 1 – 2,5
  • Korit (Ammonit, Calcentin): Härte 3 – 4, säurelöslich

Im Zweifelsfall ist bei teuren Steinen die Unterscheidung nur gemmologisch möglich.

Gemeiner Opal

  • Blauer Opal/Chalcedon: Härte 6,5 – 7
  • Chrysopal, Prasopal/Chrysopras: Härte 6,5 – 7
  • Chloropal, grüner Opal/Peridot: Härte 6,5 – 7 | Dichte 3,27 – 3,37
  • Honigopal/gelber Karneol: Härte 6,5 – 7
  • Jaspopal/Jaspis: Härte 6,5 – 7
  • Pinkopal/Aragonit rosa: Härte 3,5 – 4 | Dichte 2,94

Auch hier sollte im Zweifelsfall mit gemmologischer Untersuchung.

Fälschungen

Bei Edelopal sind Fälschungen an der Tagesordnung: Es wird gefärbt und imprägniert, um die Körperfarbe abzudunkeln, mit Epoxyharz rekonstruiert, um aus vielen kleinen einen größeren Stein zu basteln, imitiert und synthetisiert, um Kunden völlig übers Ohr zu hauen. Gerade auch die Matrixopale, die in jüngerer Zeit immer beliebter werden, sind heutzutage fast ausschließlich gefärbt. Beliebt sind bei Edelopalen auch zusammengesetzte Steine, wie Dubletten und Tripletten, die wenig oder gar keinen Opal enthalten. Bei Dubletten besteht immerhin das Oberteil aus Quarz oder Glas, das Mittelteil aus Edelopal, Synthesen oder Imitationen und das Unterteil ebenfalls aus irgendeinem schwarzen Material. Dubletten und Tripletten erkennt man an einem dunklen Schatten, der bei seitlicher Beleuchtung im Stein auftritt, alle anderen Fälschungen sind nur durch gemmologische Untersuchungen erkennbar.

Mythologie

Opal ist sowohl als Glücks- als auch Unglücksstein bekannt. In der griechischen Mythologie entstand er aus den Glückstränen des Zeus nach dem Sieg über die Titanen, in Indien ist er die auf der Flucht vor zudringlichen Göttern zu Stein erstarrte Göttin des Regenbogens.

Heilkunde

Spirituell

Opal bringt Freude am irdischen Leben. Er kann unsere Aufmerksamkeit auf die bunten Seiten des Lebens lenken und so den Wunsch nach Abwechslung und Zerstreuung fördern.

Seelisch

Opal kann Verlangen, Erotik und Sexualität stärken. Er kann emotional, verführerisch, unkonventionell und lebenslustig machen und darüberhinaus den Optimismus fördern.

Mental

Opal kann »leichten Sinnes« machen, manchmal auch etwas leichtsinnig. Er kann Spontaneität, Poesie und das Interesse an den musischen Künsten fördern.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Opal nachgesagt, dass er aufgrund der Stärkung des Lebenswillens generell gesundheitsfördernd wirken soll.

Anwendung

Opal kann am Körper getragen werden. Er eignet sich auch zum Auflegen im Herzbereich und als Meditationsstein.