Perle
Der Name Perle stammt von lat. perla und ist seit dem 9. Jahrhundert überliefert. Der Ursprung von perla selbst ist jedoch unklar. Es kann den Wurzeln perna = Muschel, sphae-rula = kleine Kugel oder perula = kleine Birne entstammen, zumal gerade im Mittelalter tropfenförmige, in Gold gefasste Perlen als Ohrgehänge sehr beliebt waren. Auf poetische Weise werden Perlen manchmal als Engelstränen bezeichnet.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- rhombisch
- Mineralklasse
- Carbonate
- Farbe
- Rosa, Creme, Silber, Gold, Blau bis Schwarz
Entstehung
Perlen entstehen in austernartigen Meeresmuscheln, einigen Süßwassermuscheln und seltener auch in Schnecken, wenn eingedrungene Fremdkörper die Schleimhaut des Tieres reizen. Es wird dabei eine Art lokale Entzündung hervorgerufen mit der Folge, dass die Muschel das normalerweise zum Schalenaufbau verwendete Perlmutt rund um den eingedrungenen Fremdkörper abscheidet, ihn also einkapselt und so Schicht für Schicht die Perle bildet. Vorkommen sind in Europa, im Persischen Golf, Sri Lanka, Myanmar, China, Japan, Australien, dem Golf von Mexiko, der Karibik und Polynesien.
Erscheinung
Perlen bestehen aus feinen rhombischen Aragonitblättchen um einen trigonalen Calcitkern, die mit Conchyn, einer organischen Hornsubstanz konzentrisch um den eingedrungenen Fremdkörper verkittet sind. Dadurch bilden sich rundliche Formen. Die Kugelform ist am begehrtesten, einseitig flache, halbrunde Perlen heißen Bouton- oder Knopfperlen, unregelmäßig geformte Stücke Barockperlen. Die Farben der Perlen variieren von Rosa, Creme, Silber, Gold, Blau bis Schwarz. Durch die schindelartige Lagerung von Aragonitblättchen und Conchynzwischenhäuten entsteht an der Perlenoberfläche der typische Perlglanz, auch Schmelz, Lüster oder Orient genannt, sowie durch Lichtbeugung mitunter auch irisierende Regenbogenfarben.
Chemismus
Perlen zählen aufgrund des hohen Aragonit- und Calcium-Anteils (beides Calciumcarbonat, CaCO3) zur Mineralklasse der Carbonate. Sie setzen sich aus 95 – 96 % Calciumcarbonat, ca. 1 % Conchyn und 3 – 4 % Wasser zusammen. Durch allmählichen Wasserverlust können sie daher auch altern und zerfallen. Sie werden zunächst matt und rissig und beginnen dann, nach und nach abzublättern. Ihre »Haltbarkeit« wird auf durchschnittlich 100-150 Jahre geschätzt. Säuren, Hautschweiß, Kosmetika und Haarspray beschleunigen den Zerfall jedoch!
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 3 – 4
- Dichte
- 2.6 – 2.78
- Spaltbarkeit
- keine, unebener Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- undurchsichtig bis durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Naturperlen können in erster Linie natürlich mit Zuchtperlen verwechselt werden, deren Züchtungen inzwischen auch so perfekt sind, dass nur Fachleute den Unterschied erkennen können. Weiterhin besteht Ähnlichkeit mit Operculum, dem mugelig geformten Verschlussdeckel der Seeschnecke Turbo petholatus, der jedoch als sicheres Erkennungsmerkmal an der flachen Innenseite eine rötliche Wachstumsspirale zeigt. Operculum wird auch als Maona-Perle oder chinesisches Katzenauge gehandelt.
Fälschungen
Um beliebte Farben zu erzeugen, werden Perlen mit Wasserstoffperoxid gebleicht und anschließend rosa oder schwarz gefärbt. Durch Bestrahlung entstehen blaue Farben. Auch Imitationen aus Muscheln, Schneckengehäusen, Seekuhzähnen, Calcit, Glas und Kunststoff sind üblich. Sicherheit bietet hier im Zweifelsfall nur eine gemmologische Untersuchung.
Da das natürliche Angebot von Perlen die Nachfrage nie befriedigen könnte, werden Perlen in großen Anlagen gezüchtet. Zuchtperlen sind jedoch deklarationspflichtig. Nur Naturperlen dürfen ohne Zusatz als »Perlen« angeboten werden.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Perlen rühren traumatische Erinnerungen an und können daher helfen, Trauer, Verlust und Schmerz zu wandeln.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Perlen nachgesagt, dass sie den Flüssigkeits- und Hormonhaushalt regulieren können. Sie sollen darüber hinaus gut für Augen, Ohren, Kiefergelenke und Zähne sein. Auch bei Migräne sollen sie helfen können.
Anwendung
Perlen werden am besten als Kette getragen.