Prasem

Prasem

Der Name Prasem (griech. prasos = Lauch) bezeichnete in der Antike und im Mittelalter (im Gegensatz zu Heliotrop oder Chrysopras) alle unedleren grünen Quarze und hat sich in dieser Grundbedeutung bis jetzt erhalten. Heute ist Prasem ein derber oder kristalliner Quarz, der durch den massenhaften Einschluss von Aktinolith oder ähnlichen Silikaten grün gefärbt ist.

Fundgebiete

Flagge von Australien
Australien
Flagge von Griechenland
Griechenland
Kykladen-Insel Serifos
Flagge von Südafrika
Südafrika

Mineralogie

Entstehung
Tertiär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Lauchgrün
Chemische Formel
SiO2 + Ca2(Mg,Fe)5[(OH,F)4(Si8O22)] – (Quarz + Aktinolith)

Entstehung

Prasem entsteht relativ selten primär aus hydrothermalen Lösungen auf Klüften und Gesteinshohlräumen, viel häufiger dagegen tertiär durch die Metamorphose quarz-, calcium-, eisen- und magnesiumreicher Gesteine. Dabei bilden sich feine, nadelige, grüne Calcium-Magnesium-Eisensilikate (Aktinolith oder andere), die im Quarz eingeschlossen werden. Fundstellen primärer Entstehung liegen in Griechenland, tertiärer Entstehung in Südafrika und Australien.

Erscheinung

Prasem ist trigonal und bildet in primären Vorkommen Kristalle bis über 10 cm Größe. Diese sind langprismatisch und zeigen oft fließenden Übergang vom Prisma zur Spitze. Auch Sprossenquarz-Bildungen (hier ummanteln viele kleinere, nach außen strebende Kristallindividuen einen größeren zentralen Kristall) sowie artischocken- und keulenförmige Aggregate aus vielen kleinen Kristallen kommen vor. In den tertiären Vorkommen bilden sich dagegen derbe, gebändert-gefaltete Aggregate ohne sichtbare Kristallform. Die Farbe des Prasem ist gras- bis lauchgrün. Er zeigt Glas- bis Wachsglanz.

Chemismus

Prasem zählt als Quarz zur Mineralklasse der Oxide. Die grüne Farbe kann nicht nur durch Aktinolith, sondern je nach Fundort und Entstehung auch durch ähnliche Magnesium-Eisen-Silikate verursacht sein.

Steinstruktur des Prasem

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
7
Dichte
2.63  – 2.65
Spaltbarkeit
keine, muscheliger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Als Kristall kann Prasem mit chlorithaltigem Quarz verwechselt werden, als geschliffener Stein auch mit Plasma (grünem Chalcedon) und Jade. Im Zweifelsfall hilft hier nur die mineralogisch-gemmologische Untersuchung.

Fälschungen

Als Fälschung wird grün gefärbter Chalcedon, Jaspis oder Quarzit sowie gebrannter Grüner Quarz (Prasiolith) verwendet. Die Unterscheidung ist nur mineralogisch-gemmologisch möglich.

Mythologie

Prasem ist seit der Antike bekannt. Schon Plinius (1. Jahrhundert) kannte ihn als »Prasius«. Im Mittelalter wurde er als Augenheilstein, gegen Fieber und zur Heilung von Quetschungen verwendet.

Heilkunde

Spirituell

Prasem kann Beherrschung und die bewusste Kontrolle des eigenen Lebens fördern. Er kann dem Leben eine ruhige, einfach-pragmatische Qualität geben.

Seelisch

Prasem kann hitziges Gemüt, Zorn und Wutausbrüche lindern. Er kann beruhigend wirken und besonders bei nachtragenden Menschen helfen, sich wieder zu versöhnen.

Mental

Prasem kann helfen, selbst bei heftigsten emotionalen Reaktionen die bewusste Kontrolle über die eigenen Handlungen nicht zu verlieren.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Prasem nachgesagt, dass er schmerzlindernd und fiebersenkend wirken soll. Er soll Schwellungen und Prellungen abklingen lassen und Strahleneinflüsse wie Sonnenbrand, Sonnenstich oder Hitzschlag lindern können.

Anwendung

Prasem sollte über längere Zeit getragen werden, da sich seine Wirkung nur langsam entfaltet.

Indikationen

Insektenstiche
Prellungen
Sonnenbrand
Sonnenstich
Temperaturempfindlichkeit