Sardonyx
Der Name Sardonyx ist zusammengesetzt aus Sarder und Onyx. Sarder bezeichnete in der Antike den orangefarbenen, seit dem Mittelalter den braunen Karneol. Der Name bezieht sich auf die Stadt Sardes in Kleinasien, die Fundort oder Umschlagplatz des Steins gewesen sein soll. Onyx bezeichnete in der Antike gebänderte, im Mittelalter speziell schwarz-weiße Steine und bedeutet »Fingernagel« (griech. onyx = Nagel), eine Anspielung auf Erscheinungsbild und nachgesagte Wirkung des antiken Steins. Aus beiden Namen resultiert nun für den Sardonyx ein dreifarbiges Aussehen mit Anteilen in Weiß (Hellblau), Rot (Braun) und Schwarz. Genau so ist er auch seit Jahrhunderten definiert.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Schwarz-Weiß-Rotbraun gebändert
Entstehung
Sardonyx entsteht primär aus hydrothermalen Lösungen in kieselsäurearmen Vulkangesteinen, wie Melaphyren und Porphyren. Ins Gestein eindringende Kieselsäure-Lösung wird dabei stark mit Mangan- und Eisenverbindungen verunreinigt und beginnt, durch langsames Austrocknen in den Blasenhohlräumen des Gesteins auszukristallisieren. Dabei bilden sich die verschiedenen Farbschichten durch die unterschiedliche Einlagerung von Fremdstoffen in den einzelnen Schichtfolgen der Ablagerung.
Erscheinung
Sardonyx ist trigonal, bildet jedoch keine sichtbaren Kristalle, sondern nur mikroskopisch kleine Fasern aus. Er erscheint daher in Form gebänderter Kugeln, Spalten- oder Mandelfüllungen im Gestein. Nach klassischer Definition müssen dabei weiße oder hellblaue Chalcedon-Schichten, rote, orangefarbene oder braune Karneol-Schichten (Sarder) und schwarze Onyx-Schichten in einem Stein vereint sein. Heute wird der Begriff etwas weiter gefasst, und als Sardonyx gilt ein Stein schon, wenn nur zwei der drei Mineralien in der typischen Schichtenfolge vertreten sind. Sardonyx zeigt Wachsglanz bis Seidenglanz.
Chemismus
Sardonyx gehört zur Chalcedonfamilie, Quarzgruppe und Mineralklasse der Oxide. Er besteht aus polymerer Kieselsäure, die in der schwarzen Onyxschicht durch Eisen- und Manganoxide, in der roten oder braunen Karneolschicht dagegen allein durch Eisenoxide gefärbt wird. Die weiße Chalcedonschicht ist dagegen vollkommen rein, ohne jegliche Fremdstoffe.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6.5 – 7
- Dichte
- 2.58 – 2.64
- Spaltbarkeit
- keine, unebener, muscheliger Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Aufgrund seiner gebänderten Mehrfarbigkeit kann Sardonyx im Prinzip nicht verwechselt werden.
Fälschungen
Sardonyx wird sehr oft durch gefärbten Chalcedon oder Achat gefälscht. Da Achat aus verschiedenen Schichten besteht, nehmen diese bestimmte Farbstoffe unterschiedlich auf. So kann perfekt gebänderter Sardonyx vorgetäuscht werden. Die Unterscheidung ist nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.
Mythologie
Sardonyx ist seit der Antike bekannt und galt bis ins Mittelalter als Stein der Fülle, Tugend, Furchtlosigkeit und Beredsamkeit. Es wurde ihm nachgesagt, Verstand und Vernunft zu verleihen.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Sardonyx kann Stabilität, Selbstvertrauen und Zuversicht bringen. Er kann helfen, Trauer zu überwinden und Freude bringen, die sich leicht auf andere überträgt.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Sardonyx nachgesagt, dass er alle Sinnesorgane stärken und die Sinneswahrnehmung verbessern soll. Er soll alle Körperflüssigkeiten, Immunsystem, Zellstoffwechsel und die Tätigkeit des Darms anregen und dadurch auch die Nährstoffaufnahme und Ausscheidung fördern.
Anwendung
Sardonyx kann am Körper getragen oder auf den Bauch aufgelegt werden.