Spinell
Der Name Spinell tauchte erstmals im 16. Jahrhundert als Begriff für rote Edelsteine auf. Sein Ursprung ist unklar, alten Edelsteinbüchern zufolge bedeutet er Funkenstein (griech. spinos = Funke). Um 1800 wurde der Name dann auf das heutige Mineral übertragen, obwohl Spinell nun vielerlei Farben aufweist.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- PrimärTertiär
- Kristallsystem
- kubisch
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Alle Farben
Entstehung
Spinell entsteht primär in Pegmatiten und Vulkaniten, häufiger jedoch tertiär durch Kontaktmetamorphose in Marmor, Dolomitmarmor, Kristallinen Schiefern, Gneis und Serpentinit. Aufgrund seiner Beständigkeit und Härte bleibt Spinell in Verwitterungsprozessen erhalten und reichert sich daher in Flussablagerungen (Seifenlagerstätten) an, wo er auch hauptsächlich gefördert wird. Große rote Kristalle stammen neuerdings aus dem Pamir-Hochland (Russland, Afghanistan, Pakistan).
Erscheinung
Spinell ist kubisch und bildet kleine, scharf ausgebildete oder größere, gerundete Kristalle, überwiegend Oktaeder, selten Würfel oder Rhombendodekaeder. Zwillinge nach dem Spinellgesetz (mit der Oktaederfläche verwachsen) sind häufig. In der Regel finden sich die Kristalle einzeln im Gestein eingewachsen oder als Geröll in Seifen, seltener als körnige Massen. Spinell kann in allen Farben auftreten und zeigt Glasglanz, mitunter auch Asterismus (Sternspinell).
Chemismus
Spinell ist ein Magnesium-Aluminium-Oxid aus der Spinellgruppe und der Mineralklasse der Oxide.
Blauer Spinell entsteht dabei durch den teilweisen Ersatz (bis 3,5%) von Magnesium (Mg) durch Eisen (Fe).
Grün durch Ersatz (bis 15%) von Magnesium (Mg) durch Kupfer (Cu) und von Aluminium (Al) durch Eisen (Fe).
Rot durch Ersatz von Aluminium (Al) durch Chrom (Cr) und von Magnesium (Mg) durch Mangan (Mn) und Zink (Zn).
Größere Eisengehalte (Fe) rufen braune, bei Anwesenheit von Fe²⁺ und Fe³⁺ schwarze Farben hervor.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 8
- Dichte
- 3.58 – 3.61
- Spaltbarkeit
- unvollkommen, unebener Bruch, spröde
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchsichtig, bei hohem Eisengehalt dunkel und undurchsichtig (Pleonast)
Verwechslungen und Unterscheidung
Spinell kann mit vielen Edelsteinen wie Alexandrit, Amethyst, Chrysoberyll, Granat, Rubin, Saphir und Topas verwechselt werden. Eine sichere Unterscheidung ist hier nur gemmologisch möglich.
Fälschungen
Seit 1848 gibt es bereits Spinellsynthesen, die nicht zur Spinellfälschung, sondern auch zur Imitation anderer Edelsteine wie Alexandrit, Amethyst, Aquamarin, Chrysoberyll, Granat, Lapislazuli, Mondstein, Rubin, Saphir und Topas verwendet werden. In jüngerer Zeit wird synthetischer Spinell mitunter sogar als synthetischer Aquamarin angeboten. Natürlicher Spinell wird außerdem zur Farbveränderung oft gebrannt. All diese Manipulationen lassen sich nur durch gemmologische Untersuchungen nachweisen.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Spinell kann stimmungsaufhellend wirken und Mut und Zuversicht bringen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Spinell nachgesagt, dass er Darm und Haut reinigen und taube, gefühllose oder gelähmte Gliedmaßen beleben soll.
Anwendung
Spinell kann am Körper getragen werden.