Tektit

Tektit

Der Name Tektit stammt von griech. tektos = geschmolzen. Er wurde 1900 von dem Wiener Geologen Franz Eduard Suess im Bezug auf die Entstehung dieser Gesteinsgläser kreiert. Diese wird zwar durch Meteoriteneinschlag hervorgerufen, das geschmolzene Material selbst ist jedoch irdischen Ursprungs. Insofern ist das Synonym »Kosmisches Glas« etwas irreführend und der Begriff Glasmeteorit definitiv falsch. Tektite werden in der Regel nach ihren Fundgebieten benannt und heißen entsprechend Australit, Bediasit, Billitonit, Georgianit, Indochinit, Ivory-Coast-Tektit, Javait, Moldavit, Philippinit (Rizalit), Queenstownit (Darwin-Glas) und Thailandit.

Fundgebiete

Flagge von Australien
Australien
Flagge von Brunei
Brunei
Flagge von China
China
Flagge der Elfenbeinküste
Elfenbeinküste
Flagge von Indonesien
Indonesien
Sumatra
Flagge von Kambodscha
Kambodscha
Flagge von Malaysia
Malaysia
Flagge von Thailand
Thailand
Flagge von Tschechien
Tschechien
Flagge der USA
USA
Flagge von Vietnam
Vietnam

Mineralogie

Entstehung
Tertiär
Kristallsystem
amorph
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Überwiegend Dunkel bis Schwarz
Chemische Formel
SiO2 + Al2O3 + Ba,Ca,Fe,K,Mg,Na,Sr

Entstehung

Tektite entstehen beim Aufprall von Riesenmeteoriten auf die Erdoberfläche. Dabei verdampfen der Meteorit und das getroffene Gestein durch die freiwerdende Energie schlagartig, es entsteht eine gigantische Explosion, die in wenigen Sekunden einen riesigen Krater erzeugt. Dadurch werden geschmolzene Gesteinsspritzer herausgeschleudert, die im Flug erkalten, erstarren und anschließend wieder zur Erde fallen. Dort finden sie sich zumeist im Sedimentgestein eingebettet. Offenbar gab es in der jüngeren Erdgeschichte vier solcher Meteoriteneinschläge:

Vor 35 Millionen Jahren in Nordamerika, wovon die Tektite Bediasit (Texas) und Georgianit stammen.

Vor 15 Millionen Jahren im Nördlinger Ries wovon der böhmische Moldavit stammt.

Vor 1,3 Millionen Jahren in Westafrika wovon der Ivory-Coast-Tektit stammt.

Vor 700.000 Jahren in Südostasien und Australien wovon die Tektite Australit, Billitonit (von Borneo und Sumatra), Indochinit (von China, Vietnam, Kambodscha und Malaysia), Javait, Philippinit, Queenstownit (von Tasmanien) und Thailandit stammen.

Erscheinung

Tektite sind amorph und finden sich in rundlichen, manchmal unregelmäßigen (Australit) oder tropfenförmigen Stücken (Thailandit), die selten größer als 7-10 cm sind. Sie sind meist dunkel bis schwarz und zeigen Glasglanz; lediglich Georgianit ist hell olivgrün und Queenstownit (Darwin-Glas) erscheint durch viele eingeschlossene Glasbläschen mitunter auch schaumig-weiß. Die Oberfläche der Tektite ist selten nur gleichmäßig rund (Bediasit), sondern meist narbig (alle Tektite) bis tief gefurcht (Javait) und manchmal korrodiert (Indochinit, Philippinit).

Chemismus

Tektite sind Gesteinsgläser aus 60-80 % Siliciumdioxid (SiO2), bis zu 10% Aluminiumoxid (Al2O3) und weiteren Mineraleinschlüssen wie Andalusit, Feldspat u.a. Da die Oxide in der Zusammensetzung deutlich überwiegen, können Tektite im Prinzip zur Mineralklasse der Oxide gerechnet werden. Farbgegend ist bei Tektiten vor allem das Eisen (Fe).

Steinstruktur des Tektit

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
5.5
Dichte
2.27  – 2.52
Spaltbarkeit
keine, muscheliger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchscheinend bis undurchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Tektite können im Prinzip nur untereinander oder mit vulkanischen Gesteinsgläsern verwechselt werden, was oft nur durch eine exakte Spurenelement-Analyse unterschieden werden kann.

Fälschungen

Als Fälschungen werden vor allem bei geschliffenen Steinen oftmals künstliche Gläser verwendet. Auch hier ist der Unterschied nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen sicher nachweisbar.

Heilkunde

Spirituell

Tektite stehen für die Fähigkeit des Loslassens.

Seelisch

Tektite können Spontaneität und Impulsivität bringen und von Sorgen, Zukunftsangst und Verhaftung an Geld und Besitz befreien.

Mental

Tektite können die Erkenntnis fördern, ein geistiges Wesen zu sein. Sie können das Einfühlungsvermögen stärken und Hellsichtigkeit fördern.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Tektiten nachgesagt, dass sie generell Heilungsprozesse fördern sollen, indem sie Krankheitsursachen bewusst machen. Sie sollen insbesondere bei Infektionskrankheiten und Belastungen durch Strahlung helfen können.

Anwendung

Tektite können am Körper getragen oder auf die Stirn aufgelegt werden.