Türkis
Der Name Türkis bedeutet Türkenstein, da das Mineral in der Zeit der Kreuzzüge aus dem nahen Orient nach Europa gelangte. Das Synonym Kallait stammt aus der Antike von griech. kallainos = grün und blau schillernd.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- triklin
- Mineralklasse
- Phosphate
- Farbe
- Grün bis Türkisfarben
Entstehung
Türkis entsteht sekundär entweder in der Oxidationszone von Kupfererzlagerstätten durch die Einwirkung phosphathaltiger Sickerwasser auf das kupfer- und aluminiumhaltige Gestein oder in verwitterndem Trachyt, tonigen fossilienführenden Sedimenten und anderen aluminium- und phosphathaltigen Gesteinen durch die Einwirkung kupferhaltiger Lösungen. In allen Fällen entstehen Adern, Knollen und Spaltenfüllungen aus Türkis, die bei Anwesenheit von Eisen und Limonitadern durchzogen und bei Anwesenheit von Schwefel oft mit Pyrit verwachsen sind.
Erscheinung
Türkis ist triklin, seine Kristalle sind jedoch mikroskopisch klein und ganz selten nur an einzelnen Fundstellen (z.B. Lynch Station, Virginia/USA) mit dem bloßen Auge sichtbar. Ansonsten bildet er Knollen (Nuggets), traubige, gelartige Gesteinsüberzüge oder feinkörnig-dichte Massen als Gang- und Spaltenfüllungen. Trotz des Namens ist Türkis nur in bester Qualität wirklich türkisfarben, weitaus häufiger dagegen blass blaugrün oder grünlich bis apfelgrün. Türkis zeigt Wachsglanz oder erscheint matt.
Chemismus
Türkis ist ein wasserhaltiges basisches Kupfer-Aluminium-Phosphat aus der Mineralklasse der Phosphate. Die typischen Adern bestehen aus braunem Limonit (FeOOH) oder schwarzem Manganoxid (Mn2O3), goldfarbene Einsprengsel aus Pyrit (FeS2). Calcium (Ca) ist vor allem bei der Bildung in Sedimenten mit im Spiel.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 5 – 6
- Dichte
- 2.60 – 2.80
- Spaltbarkeit
- keine, unebener Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Türkis kann mit Amazonit, Chrysokoll, Hemimorphit, Smithsonit, Variscit und Vivianit (Odontolith, Zahntürkis) verwechselt werden. Deren Abgrenzung ist oft nur mineralogisch möglich.
Fälschungen
Türkis-Fälschungen sind um ein vielfaches häufiger als echter Türkis. Als begehrter Schmuckstein wird Türkis auf jede nur denkbare Weise imitiert und manipuliert: Da er porös ist, wird er fast immer mit Öl, Wachs oder Kunststoff imprägniert. Als »rekonstruierter Türkis« werden Türkisstaub oder kleine Bruchstücke mit Kunstharz verklebt. Imitationen existieren aus gefärbtem Chalcedon, Howlith, Calcit, Magnesit (sog. Türkenit = getürkter Stein…?), Glas, Aluminiumphosphat (Wiener Türkis), Porzellan und Kunstharz mit allerlei Substanzen. Außerdem ist ein künstliches türkisartiges Produkt (Hamburger Türkis, Neolith, Neotürkis, Reese-Türkis) im Handel. Die einzige Hilfe gegen Betrug sind gemmologische Untersuchungen.
Mythologie
Türkis hat seinen Namen von der Türkei, wo europäische Kreuzfahrer erstmals mit dem Stein in Berührung kamen. Türkis war in vielen Kulturen ein Schutzstein gegen Schadenszauber und wurde als Amulett für Kraft, Gesundheit und Lebensfreude getragen. Der Überlieferung nach sollte Türkis seinen Träger auch durch Farbveränderungen vor drohender Gefahr warnen.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Türkis kann extreme Stimmungsschwankungen ausgleichen und apathische Opferhaltung auflösen. Er kann bei Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung aufmuntern und bei Empfindlichkeit gegen äußere Einflüsse schützen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Türkis nachgesagt, dass er Übersäuerung neutralisieren soll und Rheuma, Gicht und Magenbeschwerden lindern könne. Er soll Wachstum, Muskelkraft, Wärmeerzeugung, Regenerationsfähigkeit, Gehirntätigkeit und Sinneswahrnehmung steigern und schmerzlindernd, krampflösend, entzündungshemmend und entgiftend wirken.
Anwendung
Türkis kann am Körper getragen werden.