Vesuvian

Vesuvian (Idokras)

Vesuvian wurde 1795 von Abraham Gottlob Werner nach seinem Vorkommen in vulkanischen Auswürfen des Vesuvs benannt. Der französische Mineraloge René Just Hauy kritisierte diese Namensgebung und benannte das Mineral 1801 in Idokras um, nach dessen »gemischter Gestalt« (griech. idea = Gestalt, krasis = gemischt), da die Kristallformen des Vesuvians sich quasi aus den Formen verschiedener anderer Mineralien zusammensetzen.

Fundgebiete

Flagge von Italien
Italien
Vesuv
Flagge von Kanada
Kanada
Flagge von Mexiko
Mexiko
Flagge von Norwegen
Norwegen
Flagge von Südafrika
Südafrika
Flagge der USA
USA
Kalifornien

Mineralogie

Entstehung
Tertiär
Kristallsystem
tetragonal
Mineralklasse
Gruppensilikate
Farbe
Bräunlich, Gelb, Grün, Rot, Violett
Chemische Formel
Ca10(Mg,Fe)2Al4[(OH)4/(SiO4)5/(Si2O7)2] + B,Be,Ce,Cr,F,Fe,Li,K,Na,Mn,Sr,Ti,Zn,SE + (Co,Cu,Ga,Ge,Ni,V u.v.a.)

Entstehung

Vesuvian entsteht hauptsächlich tertiär durch Kontaktmetamorphose in Marmor, Serpentinit, Kalksilikatfels und Skarnen. Von dieser Art sind auch die Auswürfe des Vesuvs, nämlich beim Vulkanausbruch mitgerissener metamorpher Marmor, kein magmatisches Gestein! Die oben genannten Vorkommen sind ebenfalls tertiärer Natur.

Sehr selten nur entsteht Vesuvian magmatisch (Almunge/Schweden) oder hydrothermal auf Klüften (Alpen, Skandinavien, Russland). Diese Vorkommen sind jedoch vergleichsweise unbedeutend.

Erscheinung

Vesuvian ist tetragonal und bildet oft schöne Kristalle, meist kurz- und dicksäulig, seltener nadelig oder als Doppelender. Mitunter wird die Tracht durch bestimmte Flächenkombinationen granatähnlich (Synonym Pyramidaler Granat), die Prismenflächen sind dabei jedoch gestreift. Aggregate sind derb, dicht, körnig oder strahlig, Kristallgruppen meist unregelmäßig verwachsen. Die Farbe des Vesuvians variiert von schwarzbraun, braun, rotbraun, gelb, stachelbeergrün bis rosenrot und violett, Kristalle können mehrfarbig sein. Vesuvian zeigt Glas- oder Fettglanz.

Chemismus

Vesuvian zählt zur Epidot-Zoisit-Gruppe und zur Mineralklasse der Gruppensilikate. Vesuvian ist extrem mineralstoffreich, die häufigsten Fremdstoffe sind dabei Beryllium (Be, bis 9,2 %), Titan (Ti, bis 4,7 %), Chrom (Cr, bis 4,3 %), Lithium (Li, bis 1,5 %) und selten auch bis zu 16,7 % Cer (Ce) und andere Seltene Erden.

Steinstruktur des Vesuvian

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
5.5  – 6.5
Dichte
3.32  – 3.42
Spaltbarkeit
unvollkommen, unebener, splittriger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig bis durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Vesuvian kann mit vielen anderen Mineralien wie Diopsid, Epidot, Granat (Demantoid, Grossular), Jadeit, Peridot, Turmalin und Zirkon verwechselt werden, deren Bestimmungsmerkmale mitunter so ähnlich sind, dass sie nur durch gemmologische Untersuchungen sicher zu unterscheiden sind.

Fälschungen

Fälschungen sind nicht bekannt.

Heilkunde

Spirituell

Vesuvian steht für Ehrlichkeit, Neugier und Charakterstärke.

Seelisch

Vesuvian kann helfen, Masken und falsche Fassaden fallenzulassen und sich offen und ehrlich zu zeigen, so wie man ist. Er kann ermöglichen, starke Verhaftungen, Gewohnheiten und Verhaltensmuster loszulassen und Ängste zu überwinden.

Mental

Vesuvian kann den Forschergeist wecken, den Durst nach neuen Erkenntnissen und tieferem Verstehen und den Wunsch, den Sinn des eigenen Lebens zu erkennen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Vesuvian nachgesagt, dass er vor allem bei chronischen Erkrankungen helfen soll und zur schnelleren Genesung nach schweren Krankheiten beitragen könne.

Anwendung

Vesuvian sollte über längere Zeit am Körper getragen oder auf entsprechende Körperbereiche aufgelegt werden.