Vivianit

Vivianit

Vivianit wurde 1817 von Abraham Gottlob Werner, dem bekannten Professor für Mineralogie an der Bergakademie Freiberg, nach dem englischen Mineralogen J.G. Vivian benannt. Zuvor hieß das Mineral Blaueisenerde, der Göttinger Professor Johann Friedrich Ludwig Hausmann nannte es Eisenblau.

Fundgebiete

Flagge von Bolivien
Bolivien
Flagge von Deutschland
Deutschland
Flagge von Großbritannien
Großbritannien
Flagge von Peru
Peru
Flagge von Schweden
Schweden
Flagge von Serbien
Serbien
Flagge von Tschechien
Tschechien
Flagge der USA
USA

Mineralogie

Entstehung
Sekundär
Kristallsystem
monoklin
Mineralklasse
Phosphate
Farbe
Hell- bis Dunkelblau, Blaugrün, Schwarz
Chemische Formel
Fe3(PO4)2 • 8 H2O + Ca,Mg,Mn

Entstehung

Vivianit entsteht sekundär unter Sauerstoffabschluss in oberflächennahen Bereichen eisenhaltiger Gesteine. Zirkulierende phosphathaltige Flüssigkeiten wirken dabei auf Eisenmineralien wie Pyrit, Siderit u.a. ein und lösen einen Teil des Eisens heraus. Durch anschließende Verdunstung des Wassers kristallisieren dann die Vivianit-Kristalle aus. Auf diese Weise findet sich Vivianit feinverteilt oder in eingelagerten Kristallen (in Kamerun bis zu 1 m Länge) in tonigen Sedimenten und tritt dort auch als Versteinerungsmittel für fossile Gebeine und Zähne auf (Odontolith, Zahntürkis). Vorkommen dieser Art befinden sich in Deutschland, Tschechien und Schweden.

Auch andere Eisenphosphate können sich nachträglich durch Wasseraufnahme in Vivianit umwandeln. Dadurch bilden sich schöne Kristalle von wenigen Zentimetern Größe. Vorkommen dieser Art finden sich in Großbritannien, Serbien, Bolivien, Peru und den USA.

Erscheinung

Vivianit ist monoklin und bildet tafelige, langprismatische bis nadelige, oftmals gekrümmte und meist aufgewachsene Kristalle, die deutlich von vertikalen Spaltebenen durchzogen sind, so dass der Kristall wirkt, als wäre er aus mehreren Ebenen zusammengefügt. Oft verwachsen mehrere Kristalle zu stengeligen, spätigen Aggregaten, bei feinkristalliner Ausbildung kommen auch faserige, kugelige bis nierige sowie krümelig-erdige Aggregate vor (Blaueisenerde). Der Vivianit ist zunächst farblos, bei Kontakt mit Luftsauerstoff verfärbt er sich jedoch sofort hellblau, blau, dunkelblau, blaugrün oder schwarz. Vivianit zeigt Glas- oder Perlmuttglanz.

Chemismus

Vivianit ist ein wasserhaltiges Eisenphosphat aus der Mineralklasse der Phosphate. Die blaue Verfärbung bei Kontakt mit Luftsauerstoff geschieht, da das zweiwertige Eisen dabei teilweise zu dreiwertigem Eisen oxidiert wird.

Steinstruktur des Vivianit

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
1.5  – 2.0
Dichte
2.6  – 2.7
Spaltbarkeit
vollkommen, Spaltblättchen sind biegsam
Strichfarbe
farblos, blaugrün, tiefblau – wie seine Farbe
Transparenz
durchsichtig bis durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Vivianit kann mit Lazulith verwechselt werden, ist jedoch anhand der Härte (5,5 – 6) unterscheidbar.

Fälschungen

Fälschungen sind nicht bekannt.

Heilkunde

Spirituell

Vivianit steht für Intensität.

Seelisch

Vivianit kann belebend wirken und tief vergrabene Gefühle befreien. Durch die Kombination von Eisen und wasserhaltigem Phosphat kann das Leben sehr intensiv, abenteuerlich und mitunter aufregend werden.

Mental

Vivianit kann frischen Wind in verstaubte Beziehungen bringen, aus Langeweile aufrütteln und anregen, sich aktiv mit der Umwelt auseinanderzusetzen, wenn nötig zu streiten, und Konflikte zu lösen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Vivianit nachgesagt, dass er die Freisetzung eingelagerter Säuren aus dem Gewebe anregen und damit Entsäuerungskuren unterstützen soll. Er soll die Leber anregen und bei Müdigkeit, Schwäche und Kraftlosigkeit helfen können.

Anwendung

Vivianit sollte am besten mehrmals täglich auf den Bauch aufgelegt oder in einem Beutel am Körper bzw. in der Hosentasche getragen werden.