Wulfenit

Wulfenit

Wulfenit erhielt seinen Namen 1845 durch den österreichischen Mineralogen Wilhelm Haidinger nach dem Freiherrn Franz Xaver von Wulfen (1728 – 1805), Jesuit und Professor in Klagenfurt, der die erste Beschreibung des Minerals verfasste. Abraham Gottlob Werner hatte das Mineral Gelbbleierz genannt, der Mineraloge Carl Friedrich Naumann, ein Brieffreund Goethes, nannte es Bleimolybdat.

Fundgebiete

Flagge von Australien
Australien
Flagge von Deutschland
Deutschland
Flagge der Republik Kongo
Kongo
Flagge von Mexiko
Mexiko
Flagge von Namibia
Namibia
Flagge von Österreich
Österreich
Flagge von Slowenien
Slowenien
Flagge von Tschechien
Tschechien
Flagge der USA
USA

Mineralogie

Entstehung
Sekundär
Kristallsystem
tetragonal
Mineralklasse
Sulfate
Farbe
Gelb, Orange, Braun
Chemische Formel
PbMoO4 + Ca,Cr,Cu,Mg,W,V

Entstehung

Wulfenit entsteht sekundär, oft unter Verdrängung von Calcit in der Oxidationszone von Blei-Zink-Lagerstätten. Er bildet sich durch die Einwirkung molybdänsäurehaltiger Flüssigkeiten auf Bleierze, wobei das Molybdän meist dem Nebengestein entstammt. Da die vorangegangenen Bleimineralien durch Wulfenit verdrängt werden, entstehen oft Pseudomorphosen nach Galenit (Bleisulfid), Cerussit (Bleicarbonat) und Anglesit (Bleisulfat).

Erscheinung

Wulfenit ist tetragonal und bildet meist dünne, tafelige oder kurzsäulige und prismatische Kristalle, die oft auf Bleierz aufgewachsen sind oder Gruppen bilden. Auch an der Basis verwachsene Zwillinge sowie kristalline Krusten, kleine Drusen und seltener spätige, derbe, dichte bis löchrig-poröse Aggregate kommen vor. Die Farbe des Wulfenits zeigt verschiedene Abstufungen von gelb, orange bis braun sowie grünlichbraun und seltener rot oder farblos. Wulfenit zeigt Diamantglanz bis Harzglanz.

Chemismus

Wulfenit zählt als Bleimolybdat zur Mineralklasse der Molybdate (ähnlich den Sulfaten). Die oft leuchtend gelbe bis intensiv orange Farbe wird im Wulfenit durch geringfügige Mengen von Chrom verursacht (daher stammt auch das Synonym Chrommolybdänbleispat).

Steinstruktur des Wulfenit

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
3
Dichte
6.8
Spaltbarkeit
unvollkommen, unebener Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig bis durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Wulfenit ist aufgrund seiner typischen Farbe und seiner spezifischen Erscheinungsform als Mineral praktisch unverwechselbar. Er wird nur sehr selten geschliffen, ähnelt dann jedoch orangefarbenem Calcit, von dem er anhand der hohen Dichte problemlos unterschieden werden kann (Dichte Calcit: 2,71).

Fälschungen

Fälschungen sind nicht bekannt.

Heilkunde

Spirituell

Wulfenit steht für Bewegungsfreiheit.

Seelisch

Wulfenit kann ermöglichen, sich von zwanghafter Zurückhaltung zu befreien.

Mental

Wulfenit kann ermöglichen, Automatismen und Verhaltensmuster, die durch Erziehung und allgemeine Konventionen entstanden sind, zu erkennen. Dadurch besteht die freie Wahl, sich entweder in diese Vereinbarungen zu fügen oder sich bewusst davon zu lösen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Wulfenit nachgesagt, dass er Austrocknung, Verhärtung (Sklerose), Abmagerung und Muskelschwund lindern soll und Steinbildungen in den Organen verhindern könne. Er soll bei Vergiftungen und Beschwerden von Magen und Darm helfen können.

Anwendung

Als eines der wenigen tetragonalen-sekundären Mineralien gewinnt Wulfenit in der analytischen Steinheilkunde zunehmend an Bedeutung.

Da er in verarbeiteter Form praktisch nicht erhältlich ist, verbleiben zur heilkundlichen Anwendung nur die naturgewachsenen Stufen mit den meist zerbrechlichen Kristallen. Aus diesem Grund wird Wulfenit am besten vorsichtig auf die betreffenden stellen aufgelegt oder (für geistige Wirkungen) zur Meditation in den vor dem Bauch ineinandergelegten Händen gehalten.