Zinnober

Zinnober

Der Name Zinnober und das Synonym Cinnabarit stammen von griech. kinnabari, das laut Dioskurides ein rotes afrikanisches Baumharz bezeichnet, welches bis heute noch als Drachenblut gehandelt wird. Schon in der Antike wurde der Name auf das Mineral übertragen, wogegen sich Plinius d. Ä. noch (vergeblich) wehrte.

Fundgebiete

Flagge von China
China
Flagge von Italien
Italien
Flagge von Mexiko
Mexiko
Flagge von Peru
Peru
Flagge von Russland
Russland
Flagge von Slowenien
Slowenien
Flagge von Spanien
Spanien
Flagge der USA
USA

Mineralogie

Entstehung
Primär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Sulfide
Farbe
Scharlachrot, Braunrot, Schwarz
Chemische Formel
HgS + As,C,Ca,Fe,Mg,Si,Sb

Entstehung

Zinnober entsteht primär aus tiefthermalen Lösungen vulkanischen Ursprungs bei Temperaturen unter 100 ºC. Er findet sich im vulkanischen Umfeld als Abscheidung warmer Quellen und Einlagerungen in Brekzien und porösen Tuff- und Sedimentgesteinen. Die seltenen Kristallbildungen finden sich ebenfalls in Gängen des Nebengesteins.

Erscheinung

Zinnober ist trigonal, bildet jedoch nur selten kleine, aufgewachsene kurzsäulige, pyramidale oder dicktafelige Kristalle und Durchkreuzungszwillinge. Wesentlich häufiger kommt er in Form derber, körniger, pulverig-erdiger, krustiger oder kryptokristallin-knolliger Aggregate (Lebererz) vor. Zinnober ist als Kristall intensiv rot gefärbt (Rubinblende), Aggregate können dagegen auch scharlachrot, braunrot, schwarz bis bläulich metallisch (Stahlerz) erscheinen. Erdige Massen sind oft matt, Kristalle zeigen jedoch meistens intensiven Diamantglanz.

Chemismus

Zinnober zählt als Quecksilbersulfid zur Mineralklasse der Sulfide. Er ist vor allem als Lebererz durch organische Substanzen wie Bitumen (Idrialin) und andere Beimengungen stark verunreinigt und wird dadurch in der Farbe dunkler bis fast schwarz. Zinnober zerfällt durch Erhitzen und setzt dann reines, flüssiges Quecksilber frei, dessen Dämpfe stark gesundheitsschädigend sind.

Steinstruktur des Zinnober

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
2.0  – 2.5
Dichte
8.1
Spaltbarkeit
vollkommen; milder, splittriger Bruch
Strichfarbe
rot
Transparenz
halbdurchsichtig (Kristalle) bis undurchsichtig (Aggregate)

Verwechslungen und Unterscheidung

Zinnober kann mit Krokoit (Dichte: 5,9 – 6,1 | Strichfarbe: gelb bis orange), Proustit (Dichte: 5,57 – 5,64) und Realgar (Dichte: 3,4 – 3,6 | Strichfarbe: orange) verwechselt werden, ist jedoch anhand der angegebenen Bestimmungsmerkmale problemlos zu unterscheiden.

Fälschungen

Fälschungen gibt es nicht.

Heilkunde

Spirituell

Zinnober repräsentiert Unnachgiebigkeit.

Seelisch

Zinnober kann bei Unbeständigkeit, Unruhe und Nervosität helfen.

Mental

Zinnober kann schnelles Denken, Kommunikation und das Fokussieren des Willens fördern und bei instabilen Gemütsverfassungen und Konzentrationsstörungen helfen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Zinnober nachgesagt, dass er Entgiftung und Ausscheidung fördern könne, wenn Mundgeruch, Blähungen und streng riechender Schweiß Stoffwechselstörungen anzeigen. Er soll bei geschwollenen und verhärteten Drüsen sowie Geschwüren, Schleimhautentzündungen, Darm- und Hautkrankheiten helfen können.

Anwendung

Zinnober sollte nur unter therapeutischer Aufsicht verwendet werden, da es hochgiftig ist!

Auf jeden Fall von Kindern fernhalten und am besten unter Verschluss aufbewahren. Innere Einnahme sollte strikt vermieden werden.